Pinchas Zukerman

* 1948

Zukerman ist Sprpß einer Familie, die dem Warschauer Ghetto und dem Konzentrationslager Auschwitz entkommen konnte. Er war acht Jahre alt, als er ins Konservatorium seiner Heimatstadt Tel Aviv eintrat. Ein Stipendium der amerikanisch-israelische Stiftung ermöglichte ihm in der Folge, das Studien an der Musikakademie bei Ilona Fehér fortzusetzen.

Übersiedlung nach New York

Während des ersten Israel-Festivals, 1961, erregt das jugendliche Talent die Aufmerksamkeit von Größen wie Pablo Casals und Isaac Stern, deren Rat Zukerman folgt und an die New Yorker Juilliard School wechselt.

Weltkarriere

Isaac Stern ist in New York auch unter seinen Lehrern und vermittelt das Debüt des jungen Geigers beim Festival of Two Worlds in Spoleto (South Carolina). Das war 1966. Ein Jahr danach erspielt sich Zukerman den Leventritt-Preis, 1969 holt ihn Casals zu seinem Festival in Puerto Rico. Im gleichen Jahr geht er als Solist auch erstmals nach Europa. Von Anbeginn spielt Zukerman nicht nur Geige, sondern auch Bratsche. Mit seinem langjährigen Kammermusikpartner nahm er nebst den Violin- auch die Klarinettensonaten von Johannes Brahms (in der Fassung für Viola und Klavier) auf (DG). Auch wirkt Zukerman als Dirigent und Ensembleleiter, vor allem am Pult des English Chamber Orchestra, und des Kammerorchester von St. Paul (USA).

Zukerman, Barenboim und dessen Frau, die Cellistin Jacqueline du Pre formieren ein Trio, das weltweit umjubelt wird. Zukerman besitzt zwei Meisterinstrumente, die er alternierend nutzt: eine Stradivari und eine Guameri del Gesü (1739) aus dem Besitz von Samuel Dushkin. Seine Bratsche ist eine Stradivan (1690), die »Toscana« die mehr als dreißig Jahre lang dem Bratschisten des Budapester Streichquartetts gehörte.

Zukermans Zugang zum klassischen Repertoire ist - in Zeiten der zunehmenden »Originalklang«-Verkrampfung erfrischend natürlich geblieben und setzt die große, entspannte Spieltradition der Geigenvirtuosen der Zeit nach 1945 fort. Mit Mark Neikrug hat Zukerman eine hörenswerte Gesamtaufnahme der Mozartschen Violinsonaten gemacht. (Sony)


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