Thomas Zehetmair

* 1961

Zehetmair stammt aus einem Musikerhaushalt. Beide Eltern waren Geiger. Sein Vater unterrichtete ihn bis zur Konservatoriums-Reife, dann perfektionierte sich Zehetmair bei Max Rostal und Franz Samohyl; arbeitete auch konsequent mit Nikolaus Harnoncourt. Wettbewerbssiege Mitte der Siegzigerjahre festigen Zehetmairs Status als wichtiger österreichischer Nachwuchs-Geiger. Ein Kompositionsstudium ermöglicht es ihm, nach altem Brauch seine eigenen Kadenzen für klassische Konzerte zu schreiben. Er sielt auf einer Guadagnini-Geiger von 1751. Als Schatzgräber bemüht er sich um vernachlässigte Literatur und machte die beiden Violinsonaten von Karl Amadeus Hartmann für die Öffentlichkeit zugänglich.

Mit dem Philharmonia Orchestra unter Heinz Holliger nahm er auch Hartmanns Concerto funebre auf. (apex)

Als Primarius eines eigenen Streichquartetts hat sich Zehetmair ein enormes Repertoire im Kernbereich der Quartettliteratur erarbeitet, aber auch Raritäten aufgenommen, unter anderem die vermutlich beste greifbare Einspielung des frühen Streichquartetts in c-Moll von Anton Bruckner, die dem Werk energetisch und mit großer Ernsthaftigkeit Gerechtigkeit widerfahren läßt. (ECM)



↑DA CAPO