Walter Trampler

1915-1997

Trampler stammte aus München, war zunächst Geiger in verschiedenen Orchestern, machte sich aber als Bratschist bald als Kammermusiker und Solist einen Namen. Im legendären Strub-Qaurtett mit Max Strub, Jost Raba und Ludwig Hoelscher sorgte er für eine Belebung der deutschen Kammermusik-Szene in der Zwischenkriegszeit, zog es aber dann vor, seinen jüdischen Kollegen in die Emigration zu folgen. In den USA wurde er zum gesuchten Partner nicht zuletzt für Quartett-Ensembles und Klaviertrios bei Gelegenheit von Aufführungen und Schallplattenaufnahmen der klassischen und romantischen Streichquintett- und Klavierquartett-Literatur. So wirkt er mit in legendären Einspielungen von Brahms' beiden Quintetten mti dem Budapester Streichquartett und der Klavierquartette von Dvorak mit dem Beaux Arts Trio.

Mozarts Sinfonia Concertante hat er mit Isaac Stern und dem Cleveland Orchestra unter George Szell aufgenommen.

Als Lehrer an der New Yorker Juilliard School bildete er zwei Generationen von Musikern aus, seine berühmtesten Schülerinnen sind Nobuko Imai und → Kim Kashkashian.

Zeitlebens hat Trampler sich für zeitgenössische Komponisten stark gemacht, schon als Mitglied des Strub-Quartetts betrieb er zahlreiche Ur- und Erstaufführungen. Luciano Berio verdankt ihm mehrere Uraufführungen.

↑DA CAPO