Isaac Stern
Musikant im Geiste der Alten Welt
1920 - 2001
Isaac Stern war ein weltgewandter Künstler, der sein Metier ganz aus dem Geist der alten europäischen Musiziertradition eroberte, einer der großen Vertreter der wunderbaren jüdischen Geigerphalanx, die das musikalische Weltgeschehen auf vier Saiten so unvergleichlich sicher und charmant beherrscht.
Stern wurde in der Ukraine geboren, kam aber bereits als Kleinkind in die USA, wurde dort ausgebildet und erlebte seine ersten Triumphe, als ihn Pierre Monteux einlud, in einem Konzert des San Francisco Symphony Orchestra als Solist aufzutreten. Da war das Wunderkind elf.
Es eroberte bald das New Yorker Konzertpodium - das Stern viel später als Spiritus Rector fast unumschränkt regieren sollte.
Also doch eine typisch amerikanische Karriere? Seine Ausbildung fußte auf der Musik- und Interpretationsgeschichte der Alten Welt; wie ja auch die prägenden Dirigenten der legendären US-Orchesterschule Emigranten oder Gäste aus Europa waren.
Daß Monteux am Beginn von Sterns Laufbahn stand, ist also kein Zufall. Wie es auch kein Zufall ist, daß der Name des Geigers für die Verehrer in aller Welt gar nicht so sehr mit Interpretationen der bedeutenden Violinkonzerte von Mozart, Beethoven, Brahms, Tschaikowsky verbunden ist. Wer die Aufnahme des Dvořák-Konzertes kennt, die Stern mit Dimitri Mitropoulos erarbeitet hat, weiß, warum jener Mann schon zu Lebzeiten eine Legende war.
Im Grunde aber verehrte ihn die Welt für die Popularisierung der Kammermusik. Das fulminante Trio, das Stern mit Eugene Istomin und Leonard Rose bildete, führte die klassische, intime Musizierform zu ungeahnter Breitenwirkung.
Dank Sterns glamourösem Namen und seiner pädagogischen Aktivitäten wurden Plattenaufnahmen von Stücken, denen sonst Wiedergaben in kleinen Sälen vorbehalten blieben, zu Bestsellern. Außerdem engagierte er sich zeitlebens für die Avantgarde, brachte Veranstalter dazu, die jeweils für ihn geschriebenen Novitäten von Bernstein, Henri Duttileux, Peter Maxwell Davies oder Penderecki anzusetzen, statt immer wieder Mendelssohn. Wie andere Interpreten von singulärem Format konnte sich auch Stern nach 1945 nicht entschließen, in Deutschland und Österreich aufzutreten.
Also pilgerten seine auch in diesen Ländern zahlreichen Verehrer nach Zürich oder, nach dem Zusammenbruch des Kommunismus, nach Budapest, um ihn live aufspielen zu hören. Daß er das bis zuletzt überzeugend beherrschte, bewies Stern am liebsten in New Yorks Carnegie Hall, deren Patron er wurde und deren Geschicke er hinter den Kulissen wesentlich mit beeinflußte.
Stern wurde in der Ukraine geboren, kam aber bereits als Kleinkind in die USA, wurde dort ausgebildet und erlebte seine ersten Triumphe, als ihn Pierre Monteux einlud, in einem Konzert des San Francisco Symphony Orchestra als Solist aufzutreten. Da war das Wunderkind elf.
Es eroberte bald das New Yorker Konzertpodium - das Stern viel später als Spiritus Rector fast unumschränkt regieren sollte.
Also doch eine typisch amerikanische Karriere? Seine Ausbildung fußte auf der Musik- und Interpretationsgeschichte der Alten Welt; wie ja auch die prägenden Dirigenten der legendären US-Orchesterschule Emigranten oder Gäste aus Europa waren.
Daß Monteux am Beginn von Sterns Laufbahn stand, ist also kein Zufall. Wie es auch kein Zufall ist, daß der Name des Geigers für die Verehrer in aller Welt gar nicht so sehr mit Interpretationen der bedeutenden Violinkonzerte von Mozart, Beethoven, Brahms, Tschaikowsky verbunden ist. Wer die Aufnahme des Dvořák-Konzertes kennt, die Stern mit Dimitri Mitropoulos erarbeitet hat, weiß, warum jener Mann schon zu Lebzeiten eine Legende war.
Im Grunde aber verehrte ihn die Welt für die Popularisierung der Kammermusik. Das fulminante Trio, das Stern mit Eugene Istomin und Leonard Rose bildete, führte die klassische, intime Musizierform zu ungeahnter Breitenwirkung.
Dank Sterns glamourösem Namen und seiner pädagogischen Aktivitäten wurden Plattenaufnahmen von Stücken, denen sonst Wiedergaben in kleinen Sälen vorbehalten blieben, zu Bestsellern. Außerdem engagierte er sich zeitlebens für die Avantgarde, brachte Veranstalter dazu, die jeweils für ihn geschriebenen Novitäten von Bernstein, Henri Duttileux, Peter Maxwell Davies oder Penderecki anzusetzen, statt immer wieder Mendelssohn. Wie andere Interpreten von singulärem Format konnte sich auch Stern nach 1945 nicht entschließen, in Deutschland und Österreich aufzutreten.
Also pilgerten seine auch in diesen Ländern zahlreichen Verehrer nach Zürich oder, nach dem Zusammenbruch des Kommunismus, nach Budapest, um ihn live aufspielen zu hören. Daß er das bis zuletzt überzeugend beherrschte, bewies Stern am liebsten in New Yorks Carnegie Hall, deren Patron er wurde und deren Geschicke er hinter den Kulissen wesentlich mit beeinflußte.