☰ 

Alfredo CAMPOLI

1906 - 1991

Campoli wuchs in einem Musikerhaushalt auf. Sein Vater war Konzertmeister der römischen Accademia di Santa Cecilia und Alfredos erster Lehrer. Die Mutter war Sopranistin. In seiner Kindheit übersiedelte die Familie nach England, wo Campoli bald zu einem jugendlichen Star wurde. Mit 13 gewann er einen Preis für seine Interpretation des Mendelssohn-Konzerts. Durch die schweren Jahre der Wirtschaftskrise brachte sich Campoli als Leiter eines Salonorchesters. Während der Kriegsjahre machte er mit zahlreichen Konzerten für die Alliierten auf sich aufmerksam. Das führte letztendlich zu seinem Engagement nach New York, wo er 1953 unter George Szells Leitung mit Lalos Symphonie espagnole glanzvoll debütierte.

Campoli war einer der großen Legato-Spieler seiner Generation, pflegte einen unverwechslbar schönen, oft süßen aber nie »überzuckerten« Ton. Melodische Phrasen gestaltet er dynamisch und in der Phrasierung ungemein flexibel, mit dem Charme einer Primadonna auch in sanften Rubati. So sichert er etwa dem Tschaikowsky-Konzert, das er Mitte der Fünfzigerjahre unter Ataúlfo Argenta mit London Symphony (für Decca) einspielte einen lyrischen Ton,
der dieser Aufnahme unter Kennern bis heute Kultstatus sichert.




↑DA CAPO