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Jonel Perlea

1900 - 1970

Diesen Mann hatte Arturo Toscanini zu seinem Nachfolger auserkoren und vererbte ihm seinen Taktstock! Ionel Perlea in Rumänien geboren und bis Mitte der Dreißigerjahre vorrangig auch in seiner Heimat aktiv. Er war in Deutschland ausgebildet worden. Nach dem ersten Welktrieg begann er seine Ausbildung in München, um ab 1920 bei Paul Graener am Leipziger Konservatorium zu studieren. Seine ersten Sporen als Dirigent hatte er sich bereits bei Interpretationen eigener Werke, 1919 in Bukarest verdient. 1926 gewann Perlea den Enescu-Preis für sein Streichquartett op. 10.

Musikdirektor war Perlea in der Saison 1927/28 an der Nationaloper Klausenburg, danach bis 1936 Musikdirektor des Opernhauses von Bukarest. Sein Debüt am Dirigentenpult des römischen Opernhauses, 1945, erregte Aufsehen. Perlea wurde Kapellmeister des Mailänder Teatro alla Scala, wo er bis 1957 im Engagement blieb. 1949 rief das erste Mal die New Yorker Metropolitan Opera. Hier wurde seine Interpretationen von Wagners Tristan und Isolde umjubelt. Arturo Toscanini empfahl Perlea als künstlerischen Leiter des Connecticut Symphony Orchestra, ein Amt, das Perlea bis 1965 bekleidete, während er parallel an der Manhattan School of Music eine Dirigentenklasse leitete. Mit zähem Willen trotzte der Dirigent einer Lähmung der rechten Hand infolge eines Schlaganfalls und leitete Aufführungen lediglich mit der Linken . . .
Perlea war nicht nur ein Garant für feurige, dramatische Opernerlebnisse - auch im Studio, nachzuören etwa dank der Gesamtaufnahme von Puccinis Manon Lescaut mit Licia Albanese und Jusi Björling - sondern auch ein »Kammermusiker« am Dirigentenpult. Die Aufnahme des Vierten Klavierkonzerts von Ludwig van Beethoven mit Friedrich Wührer gehört zu den feinsinnigsten Darstellungen dieses Werks auf Schallplatten.





↑DA CAPO