Jean Martinon
1910 - 1976
Als Geiger im Pariser Rundfunkorchester erwarb sich Martinon die intime Kenntnis des Orchesterbetriebs. Während seiner Kriegsgefangenschaft schuf er etliche Vokalwerke. Nach 1945 wandte er sich jedoch vor allem dem Kapellmeisterhandwerk zu. Er war Chefdirigent von London Philharmonic (1947 - 1950) und Erster Dirigent der Concerts Lamoureux in Paris (1951 bis 1957).
Seine wichtigste Position bekleidete er 1963 bis 1968 beim Chicago Symphony Orchestra, mit dem er herausragende Einspielungen vor allem von Musik des XX. Jahrhunerts erarbeitet, voran etwa Werken wie Béla Bartóks Suite aus Der wunderbare Mandarin und Paul Hindemiths Ballettsuite Nobilissima visione, die in ihrer orchestralen Brillanz beide Referenzstatus genießen.
Die Leitung des Residentie Orkest Den Haag war Martinons letzte Position.
Im Gedenken an den frühverstorbenen Komponisten haben Henryk Szeryng und Rafael Kubelik mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks das Zweite Violinkonzert Martinons für DG aufgenommen. Es erschien in Koppelung mit dem Violinkonzert Alban Bergs.