Gábor Káli
Der aus Budapest gebürtige Gábor Káli gewann 2018 den ersten Preis des Young Conductors Award der Salzburger Festspiele und durfte im Sommer 2019 daraufhin ein Konzert des RSO Wien in der Felsenreitschule dirigieren. einem Konzert und in einer CD Produktion zu dirigieren.
Ein neuer Mann und seine
neue Sicht auf die Neue Welt
Effektsicheres Debüt am Pult des RSO in der Felsenreitschule.
Das hätte ein aufschlußreiches Konzert sein können - und war jedenfalls spannend.
Der wichtigste Preis, der dem Sieger beim Dirigentenwettbewerb der Salzburger Festspiele winkt, ist ja der Auftritt mit dem RSO Wien. Die Chance, die sich da bietet, hat diesmal der Ungar Gábor Káli weidlich genutzt.
Dem Ersten Kapellmeister des Staatstheaters Nürnberg gelang es, eine beinah zu Tode gespielte Partitur, nämlich jene von Antonin Dvoraks Symphonie aus der Neuen Welt neu zu beleuchten.
Er ging aufs Ganze, präsentierte eine sehr eigensinnige Sicht des Werks, die er gebärdenreich und mit mit dem nötigen Fanatismus umsetzte.
Die Musiker folgten auch den oft wirklich überraschenden Tempomodifikationen Kalis mit neugierigem Engagement. Sie ließen sich auch eine in allen Stimmen höchst lebendige, durch bemerkenswert vielgestaltige Phrasierungs- und Dynamiknuancen gegliederte Spielweise abtrotzen.
Aber in keinem Moment gewann man das Gefühl, hier würde um des schönen Scheins willen wider den Stachel gelöckt. Kali sorgte auch dafür, dass das Largo in stetem Fluss blieb; effekthascherisches Verschleppen "schöner Stellen", gar des Englischhornsolos ließ er nicht zu. Und doch kam die romantische Verträumtheit ebenso zu ihrem Recht wie stürmisch aufgewirbelte Steigerungswellen, die aus der Felsenreitschule eine Art Konzerttheater werden ließen.
Dass man dem debütierenden Maestro zum Einstand auch ein zeitgenössisches Werk abverlangte, ist dem Zeitgeist geschuldet. Der Zyklus "Zeit mit Dusapin" wurde so zur Zeitvergeudung: Eine halbe Stunde zogen die raunenden, gähnenden Naturlaute von Pascal Dusapins "Morning in Long Island" ihre Kreise, ehe die virtuose Schlagwerkertruppe des RSO zur swingenden Schluss-Stretta ansetzen durfte.
Das ist, gewiss, zeitgenössische Musik, die niemanden stört, die aber auch nichts über dirigentische Qualitäten verrät. Das Bild, das Gabor Kali mit romantischer Musik hinterließ, hätte sich fein gerundet, wäre zum Auftakt Haydn oder Mozart erklungen. Dann wüssten wir jetzt auch, ob der junge Mann, der so effektsicher alle orchestralen Register zu ziehen weiß, auch Geschmack hat.
Auf ein Neues!
zu Kális Webseite
Das hätte ein aufschlußreiches Konzert sein können - und war jedenfalls spannend.
Der wichtigste Preis, der dem Sieger beim Dirigentenwettbewerb der Salzburger Festspiele winkt, ist ja der Auftritt mit dem RSO Wien. Die Chance, die sich da bietet, hat diesmal der Ungar Gábor Káli weidlich genutzt.
Dem Ersten Kapellmeister des Staatstheaters Nürnberg gelang es, eine beinah zu Tode gespielte Partitur, nämlich jene von Antonin Dvoraks Symphonie aus der Neuen Welt neu zu beleuchten.
Er ging aufs Ganze, präsentierte eine sehr eigensinnige Sicht des Werks, die er gebärdenreich und mit mit dem nötigen Fanatismus umsetzte.
Die Musiker folgten auch den oft wirklich überraschenden Tempomodifikationen Kalis mit neugierigem Engagement. Sie ließen sich auch eine in allen Stimmen höchst lebendige, durch bemerkenswert vielgestaltige Phrasierungs- und Dynamiknuancen gegliederte Spielweise abtrotzen.
Aber in keinem Moment gewann man das Gefühl, hier würde um des schönen Scheins willen wider den Stachel gelöckt. Kali sorgte auch dafür, dass das Largo in stetem Fluss blieb; effekthascherisches Verschleppen "schöner Stellen", gar des Englischhornsolos ließ er nicht zu. Und doch kam die romantische Verträumtheit ebenso zu ihrem Recht wie stürmisch aufgewirbelte Steigerungswellen, die aus der Felsenreitschule eine Art Konzerttheater werden ließen.
Die Kunst "fahrender Gesellen"
Die Kunst, dem Orchester auch hauchzarte, aber tragfähige Pianissimi zu entlocken, hatte bereits im ersten Programmteil bei Mahlers "Liedern eines fahrenden Gesellen" die schöne, in der Höhe oft durch raffinierte Mixtur mit dem Kopfregister hell gefärbte Baritonstimme Andre Schuéns getragen.Dass man dem debütierenden Maestro zum Einstand auch ein zeitgenössisches Werk abverlangte, ist dem Zeitgeist geschuldet. Der Zyklus "Zeit mit Dusapin" wurde so zur Zeitvergeudung: Eine halbe Stunde zogen die raunenden, gähnenden Naturlaute von Pascal Dusapins "Morning in Long Island" ihre Kreise, ehe die virtuose Schlagwerkertruppe des RSO zur swingenden Schluss-Stretta ansetzen durfte.
Das ist, gewiss, zeitgenössische Musik, die niemanden stört, die aber auch nichts über dirigentische Qualitäten verrät. Das Bild, das Gabor Kali mit romantischer Musik hinterließ, hätte sich fein gerundet, wäre zum Auftakt Haydn oder Mozart erklungen. Dann wüssten wir jetzt auch, ob der junge Mann, der so effektsicher alle orchestralen Register zu ziehen weiß, auch Geschmack hat.
Auf ein Neues!
zu Kális Webseite