Max Goberman

1911 - 1962

Dirigent der ersten »West Side Story«, aber auch Haydn-Pionier.

Max Goberman stammte aus Philadelphia, war Violinstudent von Leopold Auer und Assistent von Fritz Reiner, der am Curtis Institute sein Dirgierlehrer war.

Ab 1941 war Goberman viel beschäftigt am Broadway, stand bei der Uraufführung von Leonard Bernsteins On The Town ebenso am Dirigentenpult wie bei der allerersten West Side Story, für deren Leitung er er für den Tony Award nominiert wurde.

Als Klassik-Interpret erwarb sich Max Goberman aber unschätzbare Verdienste in Wien: Mit Musikern verschiedener Wiener Theater-Orchester (unter dem Namen »Orchester der Wiener Staatsoper«) ging er daran, den kompletten Zyklus der Symphonien von Joseph Haydn für Schallplatten aufzunehmen - und zwar nach den Ausgaben, die H. C. Robbins Landon für die Gesamtausgabe erstellt hatte. Gobermans früher Tod verhinderte die Fertigstellung dieser Aufnahmeserie. Von den späten, großen Symphonien waren lediglich die Nummern 96 und 98 enthalten, im übrigen enthält das von Sony 2015 wieder aufgelegte Konvolut vor allem einen Großteil der frühen Symphonien bis herauf in die Sechziger-Nummern - und zwar in fein ausgearbeiteten Wiedergaben, musikantisch und mit Witz gespielt, aber noch nicht auf »Originalinstrumenten«. Jedenfalls eine hörenswerte Edition.

Das Label »Beulah« hat Gobermans 1960 entstandene Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach wiederveröffentlicht. Die »New York Sinfonietta« spielt auf »romantischem« Instrumentarium, aber in beschwingter Musizierlaune - unbeschwertes Bach-Spiel vor Ausbruch der Originalklang-Diskussion.



↑DA CAPO