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Wilhelm Brückner-Rüggeberg

1906 - 1985

Brückner-Rüggeberg stammte aus einer deuetschen Schauspieler-Dynastie, die ein unstetes Wanderleben führte. Der Sproß stand mehr als Kinderdarsteller auf der Bühne als daß er konsequent die Schulbank gedrückt hätte. Sein musikalisches Talent offenbarte sich früh, als Student wurde unter anderem von Sigmund von Hausegger betreut, Hans Knappertsbusch akzeptierte ihn dann als Assistenten, bevor erste Kapellmeisterposten in Essen, Dortmund, Gera zur notorischen »Ochsentour« durch die deutsche Provenz riefen.

Mit allen Musiktheaterwasssern gewaschen, wurde Brückner-Rüggeberg Nachfolger Herbert von Karajans als GMD in Ulm.

Seine Bestimmung fand der Dirigent aber 1938, als er nach Hamburg wechselte, wo er bis in die frühen Siebzigerjahre mehr als 2000 Vorstellungen der Staatsoper leietete.



Im Gedächtnis der Musik-Sammler blieb Brückner-Rüggeberg dank seiner Aufnahmen von Werken aus der Werkstatt Bert Brechts und Kurt Weills: Die Dreigroschenoper, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny oder Die sieben Todsünden entstanden unter der Aufsicht des Komponisten und unter Mitwirkung von dessen Frau, Brechts bevorzugter Interpretin Lotte Lenya.

Für den Pianisten Christoph Eschenbach war Brückner-Rüggeberg der erste Schallplatten-Dirigent: Gemeinsam spielte man Mozarts Klavierkonzerte KV 459 und KV 488 ein.

Von enzyklopädischem Interesse sind bis heute die Aufnahmen, die Brückner-Rüggeberg für die historische Serie des Labels Columbia gemacht hat: Zur Reihe In alten Städten und Residenzen trug Rüggeberg mit den Berliner Philharmonikern die Hamburg-Ausgabe über die Aufführungen im Theater am Gänsemarkt bei. Sie enthält Raritäten von Reinhard Keiser, Georg Philipp Telemann, Johann Mattheson und Georg Fr. Händel. Mit von der Partie Solisten wie Hermann Prey und Theo Adam.





↑DA CAPO