Matteo Messori

Organist, Cembalist, Ensemble-Leiter und Professor in Bologna.

Matteo Messori stammt aus Bologna. Als Cembalist, Organist, Clavichord-spieler macht er dank fantasievoller Programme in ebensolcher Ausführung Furore.
Er studierte Orgel und Musiktheorie am Konservatorium seiner Heimatstadt, bevor er sich unter der Führung von Sergio Vartolo in Venedig dem Cembalo zuwandte. 1998 gewann er den ersten Preis beim Cembalo-Wettbewerb von Pesaro.
Konzertauftritte führten in in alle Welt, unter anderem an die Leipziger Thomaskirche (2004) und in St. Petersburger Philharmonie (2012).

Als Leiter des Ensembles Cappella Augustana ging er 2000 erstmals ins Aufnahmestudio, um sich einer Rarität zu widmen: Die CD mit geistlicher Musik des Dresdner Kapellenmeisters und Organisten der Thomaskirche Leipzig, Vincenzo Albrici (1631-1690) erschien auf dem schwedischen Label Mvsica Rediviva.

Das war die Initialzündung zu einem gigantischen Projekt von insgesamt 19 Silberscheiben für die Heinrich Schütz Edition auf Brilliant Classics.
Als Organist beweist Messori auf seinen Aufnahmen Sinn für weite räumliche Staffelung und demonstriert gern die klanglichen Möglichkeiten der jeweiligen Instrumente. So kommt die Originalität von barocken Kleinodien, wie sie auf der CD mit Werken von Frescobaldi, Poglietti, Rossi und Sprungk zu hören sind, kommt dadurch gut zur Geltung.
Schluß der klanglich exquisit registrierten Aufnahme von Frescobaldis Bergamasca aus Messoris bemerkenswerter CD mit barocker Orgelmusik (Orgel von San Matteo, Genua).


Messoris Spiel zeichnet auch in heiklen kontrapunktischen Aufgaben ein Sinn für Kantabilität aus. Dadurch besticht etwa seine Aufnahme des Dritten Teils von Johann Sebastian Bachs Clavierübung, die an drei historischen Bach-Orgeln in Mitteldeutschland entstand und 2005 von der französischen Zeitschrift Diapason ebenso wie vom deutschen Fono Forum mit der Höchstnote bewertet wurde.

Für die Bachforschung interessant sind Messoris Studien über das Pedalcembalo, das vermutlich unter Bachs Anleitung von Zacharias Hildebrandt für das Collegium musicum in Leipzig gebaut wurde. (Bach-Jahrbuch 2010)





↑DA CAPO
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