Heinz Holliger
Oboist, Komponist * 1939
Als Oboist hat Heinz Holliger Karriere gemacht, hat die großen Oboenliteratur mit Orchester und in der Kammermusik in aller Welt musiziert und für Schallplatten aufgenommen - und nie vor heikelsten Aufgaben der zeitgenössischen Musik zurückgescheut. Die Prolbeme der Komponisten in unseren Zeiten kennt er wie kein zweiter Instrumentalist, ist er doch selbst einer der herausragenden schöpferischen Köpfe der sogenannten Neuen Musik im deutschen Sprachraum.
Bereits als Gymnasiast hat der schweizerische Künstler Musik studiert: Oboe und Komposition am Konservatorium von Bern. 1958 ging Holliger nach Paris, um mit Yvonne Lefébure (Klavier) und Pierre Pierlot (Oboe) zu arbeiten. In Basel studierte er von 1961 bis 1963 bei Pierre Boulez Komposition.
Ende der Fünfzigerjahre begann die Oboisten-Karriere nach Wettbewerbssiegen in Genf und bei der ARD. Als Solist hat er nicht nur die gängie Oboen-Literatur musiziert und sich für die Zeitgenossen stark gemacht, sondern auch Raritäten aus vorklassischer Zeit ausgegrabten. Vor allem die Wiederentdeckung der Genialität von Jan Dismas Zelenka hat mit Holligers Forschertätigkeit zu tun. Für die Deutsche Grammophon hat Holliger für ihn geschaffene Werke wie Hans Werner Henzes Doppio concerto ebenso aufgenommen wie eigene Kompositionen, allen voran den Siebengesang(DG)
Auf dem Label ECM erschienen zahlreiche Aufnahmen von Werken zeitgenössischer Komponisten von György Kurtág bis zu Holligers Eigenkreationen. Allen voran die Vertonung von Robert Walsers fantastischer Dekomposition des Schneewittchen-Märchens mit Juliane Banse in der Titelpartie.