Sopranistin Laura Aikin kehrt zurück - natürlich fürs Erste als Lulu!
Im Gespräch. Zunächst gibt es ein Wiederhören im Konzerthaus. Über mögliche Staatsopern-Gastspiele wird immerhin gesprochen.
Ich war schon versucht zu sagen: ,Nicht schon wieder Lulu, ich kann auch noch etwas anderes.' Aber natürlich singe ich das gern und werde es auch gern wieder auf der Bühne machen", sagt Laura Aikin, so etwas wie die Titelrollen-Interpretin vom Dienst in den Aufführungen von Alban Bergs unvollendet hinterlassener zweiter Oper. Im Konzerthaus gibt es morgen, Donnerstag, ein Wiederhören mit Aikins "Lulu", wenn auch nur mit einem kurzen Fragment, dem "Lied der Lulu", das im Zentrum der symphonischen Suite steht, die der Komponist 1934 für Erich Kleiber arrangiert hat.
Elisabeth Sobotka, Holenders Ziehtochter
Die Opernmanagerin. Die Lehrzeit bei Wiens legendärem Opernchef Ioan Holender war "nicht lustig", prägte aber eine exzellente Kulturmanagerin.
Derzeit Graz, demnächst Bregenz - das sind die Koordinaten von Elisabeth Sobotka, der geborenen Wienerin (Jahrgang 1965). Die Direktorin des steirischen Opernhauses wurde kürzlich zur Managerin der Bregenzer Festspiele designiert. Womit sie 2015 eine der heikelsten Aufgaben übernimmt, die Österreich einer Kulturmanagerin bieten kann. Da geht es um die Begeisterung von Hunderttausenden. Eine falsche Entscheidung hinsichtlich der Bespielung der Seebühne kann fatale Folgen haben - nicht zuletzt im Hinblick auf die eminente pädagogische Bedeutung des "Spiels auf dem See".
In Bregenz kommen zahllose Menschen das ...
Ricarda Merbeths erste Leonore
Im Gespräch. 1999 hat die deutsche Sopranistin als Marzelline in Otto Schenks "Fidelio"-Inszenierung debütiert. Nun kehrt sie in der Titelpartie zurück.
Ricarda Merbeth singt die Leonore. Das liest sich hierzulande wie eine Selbstverständlichkeit. Doch sind die Zeiten, in denen die deutsche Sopranistin Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper war, längst vorbei. Ab 1999 war sie für sechs Spielzeiten fix am Haus, hat von der Priesterin in Verdis "Aida" bis zur Eva in Wagners "Meistersingern" eine immense Repertoirebreite ausgeschritten. Doch war Kennern, also auch dem damaligen Direktor des Hauses, rasch der eminente Rang dieser Künstlerin bewusst. Ioan Holender machte Merbeth, die in der "Zauberflöte" eben noch die Erste Dame gesungen hatte, schon 2001 zur Pam...
Robert Meyers jugendliche Operettendiva
Im Gespräch. Caroline Melzer, Sopran aus dem Taunus und Mitglied des Volksoper-Ensembles vor ihrer ersten Premiere, Oscar Straus' "Ein Walzertraum", über die Freuden und Leidenschaften des Musiktheaters.
Eine Premiere, gleich zu Saisonbeginn? Die Volksoper lenkt die Aufmerksamkeit dieserart gern auf sich. Intendant Robert Meyer wählte für den Auftakt der neuen Spielzeit Oscar Straus' "Walzertraum". Am Samstag ist Premiere, und natürlich "steht" die Produktion seit vergangenem Juni. Die ersten Septembertage dienen nur noch zum Auffrischen. "Das hat den Vorteil, dass man anders in die Ferien geht", sagt Meyers "Prinzessin Helene", Caroline Melzer.
Die junge deutsche Sopranistin ist seit dem Vorjahr fix im Haus engagiert und hat schon aufhorchen lasse...
Wer kennt den wahren Rossini?
Im Gespräch. Leo Hussain, der junge Generalmusikdirektor Salzburgs, debütiert im Theater an der Wien mit einem selten gespielten Meisterwerk: "La donna del lago".
Morgen, Freitag, hat im Theater an der Wien mit "La donna del lago" ein großes "Melodramma" von Gioacchino Rossini Premiere, Christof Loy inszeniert. Am Dirigentenpult steht mit Leo Hussain einer der Geheimtipps der jungen Musikerszene. Das Stichdatum fiel ins Jahr 2009. Damals dirigierte der gerade 31-jährige Brite Ligetis "Grand Macabre" in Brüssel. Die Reaktionen waren enthusiastisch.
Leo Hussain nutzte seine Chance. Aber auf andere Weise, als die Kommentatoren prophezeit hatten. Er nahm die vielen Angebote großer Häuser, die der Brüsseler Erfolg nach sich zog, nicht an, sondern akzeptierte den ...
2012 erfüllt sich Hofmannsthals Theatertraum
Als »kleines Öperchen« nach einer Bearbeitung von Molieres »Bürger als Edelmann« sollte »Ariadne auf Naxos« um die Welt gehen. Es mißlang. Doch den Festspielen gelang die Ehrenrettung.
Hundert Jahre nach der Uraufführung versuchen sich die Salz...
Diese »Zauberflöte« ruckelt
Erstmals musiziert der Concentus Musicus eine Mozart-Oper in der Felsenreitschule. Damit hat Dirigent Nikolaus Harnoncourt die Möglichkeit, ohne passive Resistenz sein Mozartbild zu verwirklichen. Es hat, anders als die lahme Regie, Methode.
Marlis Petersens Opern-Panoptikum
Im Gespräch. Im Theater an der Wien singt die deutsche Sopranistin ab Mittwoch die Frauenpartien in "Hoffmanns Erzählungen" - und freut sich auf Verdi, Mozart und Novitäten.
Natürlich war die Medea eines meiner zentralen Bühnenerlebnisse", sagt Marlis Petersen, auf ihre Wiener Uraufführungserfahrung anno 2010 angesprochen. Die deutsche Sopranistin ist Kennern bereits ein Begriff, seit sie 2002 als "Lulu" an der Staatsoper debütierte. Doch mit der Weltpremiere, die sie mit atemberaubender Sicherheit zu gestalten wusste, wurde sie ein Star.
Aribert Reimann hat die Titelpartie seiner Grillparzer-Vertonung bewusst auf die stimmlichen Möglichkeiten seiner Uraufführungsinterpretin hin angelegt. Die Tatsache, "von Aribert Reimann etwas komponiert zu bekommen", ...
Wiederholte Heimkehr nach Wien
Saisonfinale. Premierenbesetzung war er heuer für Musik des 20. Jahrhunderts, Einspringer für Richard Wagner - und an der Volksoper erinnert der Tenor zum Ausklang der Spielzeit daran, dass er auch ein Operetten-Profi ist.
Wenn es einen Tenor mit wechselvoller Wien-Historie gibt, dann ist das Herbert Lippert. Eine Zeitlang schien es, als würde er so etwas wie der Tamino vom Dienst in der Staatsoper - Ioan Holender hielt große Stücke auf den Mann aus Oberösterreich.
Dann kam es zum Krach. Lippert trat in Wien nicht mehr in Erscheinung. Verehrer hat er genug in der Stadt, die wissen, dass man an ihm einen idealen Interpreten für jenes Fach verloren hat, das besonders schwer zu besetzen ist: Lippert beherrscht nämlich auch die Kunst der sogenannten "Leichten M...
»Mit Verdi lasse ich mir noch Zeit«
Im Gespräch. Die lettische Mezzosopranistin spricht vor ihrer Wiener »Titus«-Premiere über die nächste Sängergeneration, Mozarts Genialität, den Umgang mit Regisseuren und die Erweiterung des Repertoires.
Sie ist die Diva aus der Mezzoregion: Selbst neben Anna Netrebko in der legendären TV-Übertragung von Donizettis Anna Bolena, dem Höhepunkt der ersten Spielzeit der neuen Wiener Staatsopern-Ära, wurde Elina Garanca nicht zur »Seconda Donna«. Sie blieb ebenbürtige Partnerin. Stimmliche Ausdruckskraft wie schauspielerische Präsenz rühmen Rezensenten weltweit an der lettischen Künstlerin.
Mittlerweile ist Garanca Mutter geworden und feiert in Wien ihr Comeback nach der Babypause: als Rosenkavalier. Nächsten Donnerstag ist sie der Sextus in der ersten der...