Porgy and Bess

George Gershwin

All Black Cast - für die Hauptrollen; eine Handlung im (durchaus sinistren) Milieu am Rande der Gesellschaft; und die Übernahme des Jazz-Idioms in die Sphäre der Oper - all das war für die Zeitgenossen nicht leicht zu verkraften. Und doch war nicht zu leugnen: Porgy and Bess ist eine »richtige Oper«, kein verkapptes Musical, dem die Dialoge abhandengekommen sind.

Mit den Jahrzehnten hat sich nach der - keineswegs rauschend erfolgreichen - New Yorker Uraufführung herausgestellt, daß die Musik stark genug ist, um eine dauerhafte Einbindung des Werks ins internationale Repertoire zu garantieren. Auch wenn die Anforderung, nur schwarze Sänger zu beschäftigen, die Sache nicht leicht macht.

Von den Aufnahmen, die im Plattenstudio oder bei Live-Aufführungen entstanden, hat es jene mit dem Cleveland Orchestra unter Lorin Maazel zu den meisten Gutpunkten bei Kritikern und in den Internetforen gebracht.

Tatsächlich ist diese Wiedergabe, die erste komplette Stereo-Aufnahme, vom ersten Moment an mitreißend und zuletzt wirklich berührend.

Sammler sollten allerdings auch den in Berlin mit dem RIAS-Unterhaltungsorchester (!) entstandenen Versuch kennen, bei dem niemand Geringerer als Leontyne Price am Beginn ihrer großen Karriere zu hören ist!

↑DA CAPO