Europera
von John Cage
Der Titel verbindet nicht nur die Worte »Europa« und »Oper« sondern auch das englischen »Your« wozu Cage selbst meinte: "jahrhundertelang haben uns die Europäer mit ihren Opern eingedeckt - ich gebe ihnen hiermit alles auf einmal wieder zurück."
Das Werk besteht aus zwei Teilen, Europera 1 und Europera 2.
Im wesentlich hat Cage ein Potpourri aus populären Opernmelodien zusammengestellt, die zum Zeitpunkt der Uraufführung nicht mehr unters Uerheberrecht fielen.
Ein Computerprogramm sorgt dafür, daß die einzelnen Fragmente jeweils in anderer Reihenfolge collageartig aufeinanderfolgen. Eine erkennbare Handlung soll sich dabei nie ergeben.
Beteiligt sind 19 Gesangssolisten in allen bekannten Stimmlagen, kostümiert wie in historischen Opernaufführungen, schwarz-weiße beleuchtet.
Angestrebt wird ein surrealistisches Spiel, eingelullt von bekannten Melodien.
Europera 3 & 4
Eine Fortsetzung der ersten beiden Teile, diesmal mit acht Sängern, zwei Pianisten und zwölf Schallplattenspielern. Die Dauern von Teil 3 und 4 sind genau festgelegt: 70 bzw. 30 Minuten dauern die Abfolgen von Opernarien und Transkriptionen,, gekrönt von einer »Aufführung« von Opernfragmenten durch die Schallplattenspieler in originaler oder modifizierter Form. Wiederum soll keine Handlung erkennbar werden.
Europera 5
Der einstündige Fünfte Teil der Europera ist nur noch für zwei Sänger und einen Tontechniker skizziert. Ein Pianist dazu, der wie ein Zufallsgenerator agieren soll, während ein Fernsehbildschirm flimmert und ein Grammophontrichter funktionslos im Raum steht. Bild gewordene Kritik am Bildungsbürgertum