La clemenza di Scipione

Johann Christian Bach

Uraufführung: 1778, London



INHALT

Der römische Feldherr Scipio hat der nach langer Belagerung Carthago eingenommen. Unter seinen Gefangenen befindet sich die spanische Prinzessin Arsinda. Deren Verlobter unternimmt einen Befreiungsversuch, der jedoch mißlingt.
Scipio verspricht den Spaniern die Freiheit, sofern sie sich Rom unterwerfen. Das Angebot wird abgelehnt. Nun soll Arsindas Verlobter geopfert werden. Doch sie will ihr eigenes Leben hingeben, um ihn zu retten. Gerührt, schenkt Scipio beiden die Freiheit.



La clemanza di Scipio ist Johann Christian Bachs letzte Oper. Daß Mozart diesen Komponisten als Vorbild betrachtete, ist auf Schritt und Tritt hörbar. Bach schreibt für die ersten Virtuosen seiner Zeit - die Partitur ist mit Schwierigkeiten nur so gespickt. Die Primadonnenrolle fordert immense Koloraturgewandtheit.

Durch die konsequente Einbindung des Chors in die Handlung gelingen Bach dramaturgische Auflockerungen der gewohnten Seria-Struktur mit ihrer ermüdenden Rezitativ-Arien-Abfolge.
Für formalen Zusammenhang sorgt, daß die Musik der Ouvertüre im Schlußchor wieder aufgenommen wird. Und, nicht zuletzt, daß Bach die orchesterbegleiteten Rezitative immer wieder mit melodischen Zitaten an die Arien anbindet.
Ob das Concertion aus Flöte, Oboe, Violine und Violoncello, das in der zentrale Arie zur Singstimme hinzutritt Mozart als direktes Vorbild für dieselbe Parxis in der »Marternarie« seiner drei Jahre später enstandenen Entführung aus dem Serail gedient hat?


Hermann Max und sein Ensemble haben das Werk mit Linda Perillo, Christine Wolff, Jörg Waschinski und Markus Schäfer für CD eingespielt (cpo)

↑DA CAPO