** O P E R

Rienzi

von Richard Wagner (1842)

Große tragische Oper in fünf Akten

PERSONEN DER HANDLUNG Cola Rienzi, päpstlicher Notar (Tenor) - Irene, seine Schwester (Sopran) - Stefano Colonna, Haupt der Colonna (Baß) - Adriano, sein Sohn (Tenor) - Paolo Orsini, Haupt der Orsini (Bariton) - Raimondo, päpstlicher Legat (Baß) - Baroncelli, römischer Bürger (Tenor) Cecco del Vecchio, römischer Bürger - Ein Friedensbote (Sopran)

Rom im XIV. Jahrhundert

Die Handlung

Erster Aufzug
Männer der verfeindeten Familien Orsini und Colonna versuchen Irene, die Schwester des päpstlichen Notars Rienzi, in ihre Gewalt zu bringen. Adriano Colonna, der in Irene verliebt ist, tritt dazwischen und kann die Gruppen voneinaner trennen. Das Volk ruft nach Rienzi und will ihn zum Volkstribun küren. Die Königswürde lehnt Rienzi jedoch ab.

Zweiter Aufzug
Der römische Adel ist seiner Privilegien verlustig gegangen. Obwohl allgemein der errungene Friede gefeiert wird, muß Adriano Rienzi vor einem Mordkmplott warnen. Rienzi legt daraufhin ein Panzerhemd an, während er der Pantomime von der Geschichte der Lukretia beiwohnt. So scheitert Orsinis Versuch, Rienzi zu erdolchen.

Mit den Patriziern, die an der Verschwörung beteiligt waren, wird kurzer Prouß gemacht: Sie werden zum Tod verurteilt. Doch Adriano und Irene können Rienzu überzeugen, das Urteil nicht vollstrecken zu lassen. Die Attentäter müssen lediglich einen Schwur auf die Gesetze ablegen, bevor sie freikommen.

Dritter Aufzug
Vor der Stadt versammeln die Adelsfamilien ihre Soldaten. Das Volk ist alarmiert. Rienzi schwört, nicht noch einmal Milde walten zu lassen. Er zieht in die Schlacht und siegt. Adriano, im Widerstreit zwischen der Liebe zu Irene und seinen Familienbanden, schwört Rache, als er seinen Vater unter den getöteten Kämpfern entdeckt.

Vierter Aufzug
Unpopuläre Entscheidungen und Verleumdungen haben die Stellung Rienzis unterminiert. Der Kaiser hat sich von ihm abgewendet. Der Papst belegt ihn mit dem Bannfluch, als er nicht bereit ist, sich ihm zu unterwerfen. Unsicherheit herrscht in Rom. Adriano will fliehen, doch Irene will ihren Bruder nicht verlassen.

Fünfter Aufzug
Während Rienzi Gottes Hilfe erfleht, harren nur noch Irene und Adriano an seiner Seite aus. Irene will das Kapitol auch nicht verlassen, als das revoltierende Volk den Palast in Brand steckt. Rienzi, Irene und Adriano sind im Tode vereint.

Aufnahmen

Ein Aufnahmeklassiker ist der 1942 unter Johannes Schüler in Berlin eingespielte Querschnitt mit Max Lorenz in der Titelpartie, Hilde Scheppan als Irene und Margarete Klose als Adriano. Wagner-Gesang mit dem damals üblichen Pathos, das dem an der französische Grand Opera orientierten frühen Stil Wagners ins Teutonische transferiert. Lorenz' Ausdruckskraft ist freilich überwältigend.

Hörenswert die vergleichsweise verinnerlichte Sicht- und Singweise Wolfgang Windgassens im Livemitschnitt der Wieland-Wagner-Produktion aus Stuttgart, 1957 unter Lovro von Matacic. Hier hat Rienzi imposante Gegenspieler wie Gustav Neidlinger, Josef Traxel und Hans Günter Nöcker.

Eine vokal bemerkenswerte Aufnahme gelang dem Wiener Rundfunk 1960 unter der Leitung von Josef Krips - Set Svanholm in der Titelpartie, Paul Schöffler als Steffano Colonna, Christa Ludwig als Adriano und Walger Berry als Paolo Orsini.

Aufnahmetechnisch am besten, aber musikalisch nicht so überzeugend ist der Mitschnitt von der Bayerischen Staatsoper unter Wolfgang Sawallisch mit René Kollo und Cheryl Studer.

↑DA CAPO