Les Boréades
Jean-Philippe Rameau (1763)
Text von Louis de Cahusac.
Die fünfaktige Tragédie-lyrique wurde für eine königliche Privataufführung in Choisy einstudiert, gelangte jedoch nie zur Aufführung. Das Kleinod kam erst 1975 in der Londoner Queen Elizabeth Hall (unter John Eliot Gardiner) zur Uraufführung. Szenisch war das Werk zum estenmal im Juli 1982 beim Festival in Aix-en-Provence zu erleben (wiederum unter Gardiners Leitung in einer Inszenierung von Jean-Louis Martinoty).
Danach zählten die Boreaden zu den beliebtesten französischen Barockopern, kamen in London, auf einer Tournee der Birmingham Opera und 1999 auch bei den Salzburger Festpielen heraus (Simon Rattle / Ursel und Karl-Ernst Herrmann).
Die Handlung
Alphise, Königin von Baktien, soll der Tradition ihres Landes folgend einen Gemahl aus dem Geschlecht der Boreaden wählen. Sie jedoch liebt einen Fremden, Abaris, und weist die Boreaden Calisis und Borilée zurück. Doch willigt sie ein, einem Urteilsspruch des Apollo folgen zu wollen. Im Traum vermeint sie mitzuerleben, wie Boreas, der Gott des Nordwindes, ihr Reich zerstört.
Abaris besiegt dank eines zauberkräftigen Pfeils des Apoll die Boreaden. Der Gott selbst erscheint und enthüllt das Geheimnis um die Herkunft des Abaris: Er ist Apolls Sohn, gezeugt mit einer Nymphe, die von Boreas abstammt. Nun ist Boreas besänftigt. Der Liebesheirat steht nichts mehr im Wege. Das Volk jubelt.
Dabei hatte Rameau, schon im hohen Alter (er starb kurz nach dem Fest) mittels eines ungewöhnlich reich besetzten Orchesters alle koloristischen Mittel mobilisiert und eine feinsinnig differenzierte Partitur geschaffen, die dieses Boreaden zu einem Opus summum macht.
John Eliot Gardiner hat sich jahrelang Zeit gelassen, bis er seine Deutung des Werks, die bei der Uraufführung auf viel Gegenliebe stieß, auf CD verewigt hat. Mit einem vokal ausgewogenen, wenn auch nicht herausragenden Ensemble gelang ihm eine stimmige Wiedergabe im Studio (Erato), die vor allem in den vielen Tanzsätzen mitreißenden Charakter annimmt.
Die fünfaktige Tragédie-lyrique wurde für eine königliche Privataufführung in Choisy einstudiert, gelangte jedoch nie zur Aufführung. Das Kleinod kam erst 1975 in der Londoner Queen Elizabeth Hall (unter John Eliot Gardiner) zur Uraufführung. Szenisch war das Werk zum estenmal im Juli 1982 beim Festival in Aix-en-Provence zu erleben (wiederum unter Gardiners Leitung in einer Inszenierung von Jean-Louis Martinoty).
Danach zählten die Boreaden zu den beliebtesten französischen Barockopern, kamen in London, auf einer Tournee der Birmingham Opera und 1999 auch bei den Salzburger Festpielen heraus (Simon Rattle / Ursel und Karl-Ernst Herrmann).
Die Handlung
Alphise, Königin von Baktien, soll der Tradition ihres Landes folgend einen Gemahl aus dem Geschlecht der Boreaden wählen. Sie jedoch liebt einen Fremden, Abaris, und weist die Boreaden Calisis und Borilée zurück. Doch willigt sie ein, einem Urteilsspruch des Apollo folgen zu wollen. Im Traum vermeint sie mitzuerleben, wie Boreas, der Gott des Nordwindes, ihr Reich zerstört.
Abaris besiegt dank eines zauberkräftigen Pfeils des Apoll die Boreaden. Der Gott selbst erscheint und enthüllt das Geheimnis um die Herkunft des Abaris: Er ist Apolls Sohn, gezeugt mit einer Nymphe, die von Boreas abstammt. Nun ist Boreas besänftigt. Der Liebesheirat steht nichts mehr im Wege. Das Volk jubelt.
Hintergründe
Es wurde vermutet, daß der Gedanke der alle Standesunterschiede sprengenden Liebe der Königin, die hier zum Thema wird, die Uraufführung vereitelt haben könnte. Gespielt wurde zu den Feierlichkeiten, für deren musikalischen Rahmen die Boreaden sorgen sollten, im Endeffekt neben Campras Tancrède die weitaus konventioneller angelegte Huldigungs-Oper Isméne et Isménias aus der Feder von Benjamin de Laborde, der ein Günstling von Madame Pompadour war.Dabei hatte Rameau, schon im hohen Alter (er starb kurz nach dem Fest) mittels eines ungewöhnlich reich besetzten Orchesters alle koloristischen Mittel mobilisiert und eine feinsinnig differenzierte Partitur geschaffen, die dieses Boreaden zu einem Opus summum macht.
John Eliot Gardiner hat sich jahrelang Zeit gelassen, bis er seine Deutung des Werks, die bei der Uraufführung auf viel Gegenliebe stieß, auf CD verewigt hat. Mit einem vokal ausgewogenen, wenn auch nicht herausragenden Ensemble gelang ihm eine stimmige Wiedergabe im Studio (Erato), die vor allem in den vielen Tanzsätzen mitreißenden Charakter annimmt.