Singulär ist die Aufnahme von 1938 mit den Kräften der Mailänder Scala: Gigli an der Seite der sensiblen Licia Albanese’s inmitten eines bis in die kleinsten Partien grandiosen Ensembles, in dem auch Tatiana Menotti und Afro Poli’s als Musette und Marcel scharf geschliffene Charakterstudien liefern. Die Entdeckung für Nachgeborene ist hier vermutlich Umberto Berrettoni am Dirigentenpult: Die wenigsten späteren Puccini-Interpreten schaffen die Balance zwischen kleinteilig-liebevoller Detailarbeit und großer - immer auf die Sänger bedachter - Linie mit solcher Selbstverständlichkeit.

Zugegeben, die legendäre Aufnahme unter Herbert von Karajans Leitung mit Mirella Freni und Luciano Pavarotti darf man nicht außer Acht lassen, vor allem: Die Decca-Technik der Siebzigerjahre tat das Ihrige, um diese Einspielung unwiderstehlich zu machen.
Und tatsächlich: Karajan hat wie kein anderer Puccinis Melos fließen lassen!