Maury Yeston

(* 23. Oktober 1945)

Yeston ist einer der erfolgreichsten Musical-Produzenten der zweiten Reihe hinter dem alles beherrschenden Namen Andrew Lloyd Webber. Als Selfmade-Theatermann schreib Yeston seine Libretti und die Liedertexte meist selbst und scheute vor der direkten Konfrontation mit dem scheinbar übermächtigen Konkurrenten Webber nicht zurück. Wie Webber machte auch Yeston die Novelle Le Fantôme de l'Opéra von Gaston Leroux (1909/10) zu einem Musical, das ein halbes Jahrzehnte nach Webbers Phantom of the Opera herauskam, es zwar nicht an den Broadway schaffte, aber international auf mehr als 1000 Produktionen schaffte.

Yestons Ruhm basierte auf einer Musical-Version des Filmklassiker 8 1/2 von Federico Fellini von 1963, die 1982 herauskam und am Broadway mehr als 700 Aufführungen erreichte. Nine, wie das Stück in Yestons Bearbeitung dann hieß, empfand Yeston als autobiographisches Stück: Er hatte sich als Teenager in Fellinis Geschichte wiedergefunden und arbeitete fast ein Jahrhnt lang an dessen Bühnen-Ausgestaltung.

Den Erfolg konnte Yeston 1997 mit Titanic wiederholen, einer Theaterversion des legendären Untergangs des Hochseedampfers Titanic im Jahr 1912. Yeston wollte sein Werk werbetauglich als sozialkritische Botschaft verstanden wissen: Im Moment des Zusammenstoßes des Schiffs mit dem Eisberg zerbrechen die Illusionen sämtlicher Passagiere: Die erste Klasse verliert ihren Status als ewig herrschende Schichst, die zweite Klasse verliert ihre Illusion, am Leben der höheren Stände teilhaben zu können und die dritte Klasse ertrinkt, unterwegs zu einem Leben in einer »besseren Welt« im Ozean.

 

↑DA CAPO