Der Schrei der Moderne
Zum Tod von Iannis Xenakis
Februar 2001
Avantgarde-Komponist Iannis Xenakis ist am Sonntag 78jährig in Paris gestorben.
Als in den fünfziger Jahren Stücke wie „Metastaseis” und „Syrmos", die frühesten für Iannis Xenakis charakteristischen Stücke uraufgeführt wurden, reagierte das Publikum mit Schmerzensschreien. Seine Musik schien allen Gesetzen zu widersprechen, die selbst Menschen mit weitestem ästhetischen Horizont noch gelten lassen wollten. Iannis Xenakis kam 1922 in Rumänien zur Welt, lebte ab 1937 in Griechenland, wo er mehr als einmal mit den jeweiligen Machthaber in Konflikt geriet.
Unter den Nationalsozialisten wurde er zum Tode verurteilt, überlebte, mußte seine Heimat jedoch 1947, aus politischen Gründen, verlassen. Im Pariser Exil vernichtete Xenakis Musik, die er bis dahin geschrieben hatte. Sie schien ihm allzu oberflächlich an der griechischen Folklore orientiert. Die neuen Götter hießen Messiaen, Honegger, Milhaud.
Auf dem fruchtbaren Humus der französischen Moderne entwickelte sich Xenakis' Lust am Tonexperiment, das sich mit der Neigung zu mathematischer Klarheit und architektonischer Prägnanz verband. Nicht von Ungefähr arbeitete er auch als Assistent von Le Corbusier. 1966 gründete Xenakis sein Institut für musikalische Mathematik. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war seine Musik aus den analytischen Betrachtungen der Avantgarde nicht mehr wegzudenken. Seriell organisiert mit dem Hang zur heftigsten Geräuschentwicklung, aber auch zur angewandten Freiheit der einzelnen Musiker; vieles in seiner Musik ist der Laune des Spielers überlassen, aber doch immer in klare Formnetze gebunden.
Mit Iannis Xenakis ist einer der bedeutendsten Vertreter der Zukunftsästhetik seines Jahrhunderts gestorben.
Als in den fünfziger Jahren Stücke wie „Metastaseis” und „Syrmos", die frühesten für Iannis Xenakis charakteristischen Stücke uraufgeführt wurden, reagierte das Publikum mit Schmerzensschreien. Seine Musik schien allen Gesetzen zu widersprechen, die selbst Menschen mit weitestem ästhetischen Horizont noch gelten lassen wollten. Iannis Xenakis kam 1922 in Rumänien zur Welt, lebte ab 1937 in Griechenland, wo er mehr als einmal mit den jeweiligen Machthaber in Konflikt geriet.
Unter den Nationalsozialisten wurde er zum Tode verurteilt, überlebte, mußte seine Heimat jedoch 1947, aus politischen Gründen, verlassen. Im Pariser Exil vernichtete Xenakis Musik, die er bis dahin geschrieben hatte. Sie schien ihm allzu oberflächlich an der griechischen Folklore orientiert. Die neuen Götter hießen Messiaen, Honegger, Milhaud.
Auf dem fruchtbaren Humus der französischen Moderne entwickelte sich Xenakis' Lust am Tonexperiment, das sich mit der Neigung zu mathematischer Klarheit und architektonischer Prägnanz verband. Nicht von Ungefähr arbeitete er auch als Assistent von Le Corbusier. 1966 gründete Xenakis sein Institut für musikalische Mathematik. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war seine Musik aus den analytischen Betrachtungen der Avantgarde nicht mehr wegzudenken. Seriell organisiert mit dem Hang zur heftigsten Geräuschentwicklung, aber auch zur angewandten Freiheit der einzelnen Musiker; vieles in seiner Musik ist der Laune des Spielers überlassen, aber doch immer in klare Formnetze gebunden.
Mit Iannis Xenakis ist einer der bedeutendsten Vertreter der Zukunftsästhetik seines Jahrhunderts gestorben.