Leo Weiner

885 - 1960

Weiner war einer der einflußreichsten ungarischen Komponisten im angehenden XX. Jahrhundert, wurde aber im Ausland nicht annähernd so bekannt wie seine Zeitgenossen Bartók, Kodály oder Dohnányi, mit denen er Seite an Seite an der Budapester Musik-Akademie unterrichtete. Viele bedeutende ungarische Musiker gingen durch seine Schule. Sir Georg Solti gehörte ebenso dazu wie Géza Anda oder György Kurtág. Der große Pianistn Louis Kentner meinte über seinen Lehrer:
Leo Weiner war der früheste und stärkste Einfluss auf mich als Musiker. Er war ein wirklicher Meisterpädagoge, aber auch ein bedeutender kreativer Künstler von durchdringender musikalischer Intelligenz. Klavier spielte er als Autodidakt, jedoch mit einer katzenartigen, instinktiven körperlichen Begabung, freilich auch unfähig zu anhaltender Konzentration. Kurz, er war ein universeller Musiker!

Als Jahrgangskollege von Alban Berg behielt Weiner zeitlebens die Fixierung auf die Dur-Moll-Tonalität bei, der er jedoch mit Bezug auf die ungarische Volksmusik - weit weniger »gelehrt« als seine Kollegen Bartók oder Kodály - aparte klangliche Möglichkeiten entlockte. Weiners Schüler Solti zollte dem Lehrer noch seinen Tribut, als er spät in seiner Karriere noch einmal nach Budapest zurückkehrte, um dort ein Konzert zu dirigieren. Auf dem Programm neben Werken von Bartók und Kodály auch Weiners Serenade op. 3

↑DA CAPO

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