Joaquin Rodrigo

Der Meister des Concierto de Aranjuez

Rodrigo ist einer der vielen »Ein-Werk-Komponisten«, die in den Annalen der Musikgeschichte verzeichnet sind. Sein Concierto de Aranjuez wurde ungeheuer populär, nicht zuletzt, weil es in vergleichsweise konservativem Stil die klassische Konzertform mit Vokabeln der spanischen Folklore neu belebt. So scheinbar rückwärts gewandt das Stück wirken mag, es gehört zu den originellsten Anverwandlungen klassischer Formen im XX. Jahrhundert.

Aranjuez ist eine köngliche Residenz im Süden von Madrid, hier residierten in von kühlenden Brunnen durchzogenen barocken Parkanlagen Habsburger- und Bourbonen-Herrscher. Das idyllisch-royale Ambiente inspirierte Rodrigo zu einer Hommage an Spaniens Nationalinstrument, die Gitarre. Und er vermochte mit sensibler Orchestrierungskunst die Stärken des Insruments zur Geltung zu bringen, ohne daß dessen Klang je vom großen Ensemble »verschluckt« würde.

Gitarristen lieben das Werk daher und nutzen es zu großen Konzertauftritten jenseits ihres Flamenco-Ghettos. Unter den zahllosen Aufnahmen des Stücks ragen zwei heraus.

Zunächst die Einspielung von Regino Sainz de la Maza mit dem Spanischen Nationalorchester unter Ataulfo Argenta (Chanterelle), nicht nur, weil da ein exzelenter Dirigent als Begleiter zur Stelle war, sondern weil der Solist der Widmungsträger des Concierto ist - also quasi die natürliche erste Wahl darstellt. . . .

Dann die Einspielung mit Pepe Romero und Neville Marriner mit seiner Academy of St. Martin in the Fields - eine Aufnahme, die wunderbar zwischen Klassizität und Folklore-Stil balanciert, wobei Romeros Spiel in seiner Feinnervigkeit erhaben über jede Diskussion ist. Die Aufnahme ist in eine sehenswerte Video-Dokumentation eingebettet.

↑DA CAPO