Friedrich Cerha
Ein Besuch in der Komponier-Werkstatt
Sommer 2010
Wie ein Stück für Concertgebouw entstaht
In seinem Domizil in Wien-Hietzing arbeitet der Komponist Friedrich Cerha gerade an einem Stück für das Concertgebouw Orchester Amsterdam -aber nicht am Klavier.
»Jetzt bin ich grad ein wenig verkühlt«, sagt Friedrich Cerha. Der medizinische Befund ist für den neugierigen Besucher, der dem Komponisten ein wenig beim Arbeiten in seinem Domizil in Wien-Hietzing über die Schulter schauen möchte, durchaus von Belang. Wer da nämlich meint, ein Schreibtisch oder ein Flügel mit Blick in einen derzeit gerade satt blühenden Garten sei die ideale Inspirationsquelle für einen schöpferischen Kopf, der irrt. Der Schaffensvorgang ereignet sich nämlich auch an Orten, an denen der nichtkreative Musikfreund das für geradezu unmöglich halten würde. Friedrich Cerha schildert: »Ich habe mit Kollegen darüber gesprochen, denen es ähnlich geht: Wenn man Musik hört, im Konzertsaal, in der Oper, dann kommt plötzlich ein Punkt, an dem sich etwas von dieser Musik wegbewegt und etwas Neues entsteht. Aber man hört gleichzeitig die Musik, die gespielt wird.« So versteht man vielleicht, wie Cerha beispielsweise das jüngst vom RSO Wien uraufgeführte Werk aus einem älteren Stück gewinnen konnte. Es begann mit der Bearbeitung eines älteren Stücks, »die einen selbstständigen Weg genommen hat; plötzlich war es keine Bearbeitung mehr, sondern das Stück ist von Mal zu Mal gewuchert«. Und das tut es eben nicht, wenn der Meister am Schreibtisch darüber brütet. »Bei mir ist es immer so, dass ich längere Zeit die Vorstellung von einem Stück mit mir herumtrage. Das ist am Anfang verschwommen wie hinter einer Nebelwand, dann kristallisieren sich langsam die Dinge heraus und werden greifbar. Das geschieht bei mir vorzugsweise am Morgen, in der Zeit, in der man nicht mehr tief schläft, aber noch nicht ganz wach ist. Wobei mich natürlich ein läutender Wecker wahnsinnig stört.«
Aber der Wecker läutet »Gott sei Dank nicht mehr so oft". So steht dem kreativen Aufwachprozess des Friedrich Cerha nicht mehr viel im Wege - es sei denn ein Schnupfen, wie jetzt gerade: »Da ist die Aufwachphase praktisch frei von Musik.«
»Jetzt bin ich grad ein wenig verkühlt«, sagt Friedrich Cerha. Der medizinische Befund ist für den neugierigen Besucher, der dem Komponisten ein wenig beim Arbeiten in seinem Domizil in Wien-Hietzing über die Schulter schauen möchte, durchaus von Belang. Wer da nämlich meint, ein Schreibtisch oder ein Flügel mit Blick in einen derzeit gerade satt blühenden Garten sei die ideale Inspirationsquelle für einen schöpferischen Kopf, der irrt. Der Schaffensvorgang ereignet sich nämlich auch an Orten, an denen der nichtkreative Musikfreund das für geradezu unmöglich halten würde. Friedrich Cerha schildert: »Ich habe mit Kollegen darüber gesprochen, denen es ähnlich geht: Wenn man Musik hört, im Konzertsaal, in der Oper, dann kommt plötzlich ein Punkt, an dem sich etwas von dieser Musik wegbewegt und etwas Neues entsteht. Aber man hört gleichzeitig die Musik, die gespielt wird.« So versteht man vielleicht, wie Cerha beispielsweise das jüngst vom RSO Wien uraufgeführte Werk aus einem älteren Stück gewinnen konnte. Es begann mit der Bearbeitung eines älteren Stücks, »die einen selbstständigen Weg genommen hat; plötzlich war es keine Bearbeitung mehr, sondern das Stück ist von Mal zu Mal gewuchert«. Und das tut es eben nicht, wenn der Meister am Schreibtisch darüber brütet. »Bei mir ist es immer so, dass ich längere Zeit die Vorstellung von einem Stück mit mir herumtrage. Das ist am Anfang verschwommen wie hinter einer Nebelwand, dann kristallisieren sich langsam die Dinge heraus und werden greifbar. Das geschieht bei mir vorzugsweise am Morgen, in der Zeit, in der man nicht mehr tief schläft, aber noch nicht ganz wach ist. Wobei mich natürlich ein läutender Wecker wahnsinnig stört.«
Aber der Wecker läutet »Gott sei Dank nicht mehr so oft". So steht dem kreativen Aufwachprozess des Friedrich Cerha nicht mehr viel im Wege - es sei denn ein Schnupfen, wie jetzt gerade: »Da ist die Aufwachphase praktisch frei von Musik.«