Mit seiner Siebenten sucht Prokofieff 1952 noch einmal Anschluß an den unbeschwerten klassizistischen Stil seiner Ersten Symphonie.
Die Widmung
An die sowjetische Jugend
legt nahe, warum der Komponist hier eine verhältnismäßig einfach Sprache zu sprechen versucht. Erste Entwürfe zu dem Werk tragen den Titel Für Kinder. Doch weiteten sich die Ideen zu einer viersätzigen Symphonie, wenn auch groß angelegte, dramatische Steigerungen ausbleiben. Entsprechend lautete dann auch das Fazit des Komponisten-Kollegen Dmitrij Kabalewskij in seiner Rezension der Uraufführung, es handle sich hier eher um ein »vierteiliges Poem«, eine Art »Lyrische Suite«.
Bezaubernd zurückgenommen, feenhaft klingt der an Stelle des Scherzos stehende Walzer, romantische Vorbilder leugnet auch der frei fantasierende Variationssatz nicht, der aus dem von den Celli vorgestellten Thema pittoreske Verwandlungen abgewinnt, ohne daß aus den Kontrasten irgendwelche Konflikte entstünden. Im Gegenteil: Zuletzt schwebt die lyrische Melodie märchenhaft über zarten Harfen-Arpeggien. Womit der Boden für das geradezu turbulente, gut gelaunte Finale aufbereitet wäre, das den Hörer gründlich aus der gemütlich verträumten Atmosphäre in die Realität zurückholt. Immer wieder überzuckert Prokofieff die Klänge dieser Symphonie durch funkelnde Instrumentationseffekten durch die koloristische Einbindung von Klavier, Harfe, Xylophon und Glockenspiel (hie und da kombiniert mit Piccoloflöte).