Symphonie Nr. 4

Nur wenige Monate nach der Dritten Symphonie komponierte Prokofieff die Ballettmusik zu Der verlorene Sohn und schuf damit die Grundlage für seine Vierte Symphonie. Nach vielen Jahren schrieb der Komponist hier erstmals wieder Musik, die im Grunde lyrisch getönt ist.

Das Ballett basiert auf der vom Evangelisten Lukas erzählten Parabel vom Verlorenen Sohn, die der Librettist Boris Kotschno zu einem vierteiligen Ballett-Szenarium ausweitete. Es handelte sich dabei um eines der letzten Auftragswerke des großen Serge Diaghilev für dessen Ballets russes. Le Fils prodigue kam 1929 in der der Choreographie George Balanchines zur Uraufführung.

WEite Teile der Symphonie sind mit Passagen aus der Ballett-Partitur identisch: Die Mittelsätze entsprechen den Ballett-Szenen Die Rückkehr und Die Schöne. Die Ecksätze arbeiten mit Motiven und Themen der Ballettmusik, behandeln sie aber freier. Noch großzügiger Verfährt Prokofieff mit der Vorlage in der Umarbeitung von 1947. Vor allem der Kopfsatz ist stark verändert, wenn er auch mit denselben Themen arbeitet. Deshalb bekam die Neufassung der Symphonie eine andere Opuszahl als die ursprüngliche Version. Die Vierte gibt daher als Opus 47 und als Opus 112.



↑DA CAPO