Carmina burana
Orffs Handschrift
1937
Die Uraufführung am 8. Juni 1937 an den Städtischen Bühnen in Frankfurt/Main unter der Leitung von Bertil Wetzelsberger wurde zu einem Triumph für Carl Orff. Das Werk wurde sofort von anderen deutschen Opernhäusern nachgespielt und erreichte das mit Deutschland verbündete Italien am 10. Oktober 1942: Die Premiere an der Mailänder Scala wurde zum Präzedenzfall: Elf Jahre später dirigierte Herbert von Karajan im selben Haus die Weltpremiere der zum Triptychon gewachsenen Trionfi, deren ersten Teil die Carmina burana dann bildeten. Dennoch blieb das Werk als Einzelstück Orffs erfolgreichste Komposition, als szenisches Werk gedacht, doch vor allem im Konzertsaal populär.
Mit den Carmina burana sollten die Sämtlichen Werke nach dem Willen des Komponisten beginnen. Er hatte seinen Stil gefunden, was zuvor entstanden war, sollte der Verlag »einstampfen«, wie Orff in einem Brief befahl.
Zu seinem Glück, wie aus der Sicht der Nachgeborenen behauptet werden darf, fanden die nationalsozialistischen Machthaber das erfolgreiche Stück gar nicht tauglich für ihre kulturpolitischen Zwecke: Da wurde vornehmlich Latein gesungen, das paßte nicht gut in Hitlers deutsche Welt. Der wahre Siegeszug Orffs und seiner Kantate begann daher erst nach 1945, was den Komponisten zu Lebzeiten vor peinlichen Fragen nach seiner Haltung im Dritten Reich bewahrte.
Für Orff bedeutete das Werk den Auftakt zur Realisierung seiner ureigenen Theater-Vision.
Szenenbild der Uraufführung
- O Fortuna
- Fortune plango vulnera
- Veris leta facies
- Omnia sol temperat
- Ecce gratum
- Tanz
- Floret silva nobilis
- Chramer, gip die varwe mir
- Reie (Reigen)
- Were diu werlt alle min
- Estuans interius
- Olim lacus colueram
- Ego sum abbas
- In taberna quando sumus
- Amor volat undique
- Dies, nox et omnia
- Stetit puella
- Circa mea pectora
- Si puer cum puellula
- Veni, veni, venias
- In trutina
- Tempus est iocundum
- Dulcissime
- Ave formosissima
- O Fortuna