Maurice Ravels Klaviertrio
Das Klaviertrio basiert auf Skizzen, die Ravel seit dem Jahr 1908 notiert hatte. Freunde erfuhren von sinem kammermusikalischen Projekt. Doch erst der Ausbruch des ersten Weltkriegs, 1914, spornte den Ehrgeiz des Komponisten an.
Ravel wollte sich damals freiwillig zur Armee melden und konnte noch nicht ahnen, daß man ihn als zu schmächtig für den Militärdienst bezeichnen würde.
So brachte er unter dem scheinbaren Zeitdruck sein so lang voraus geplant das Stück nun in kürzester Zeit zu Papier. Fünf Wochen nahm die Niederschrift in Anspruch.
Die vier Sätze im Detail ...
1. ModéréEin baskischer Tanz inspirierte die Rhythmik des ersten Satzes, Volkslieder aus seiner Heimat geben der Melodik Profil.
2. Pantoum
Weiter in die Ferne schweift der zweite Satz, der Aufbau (und Name) von einer poetischen Form aus Malaysia bekommen hat. Ravel kannte diese Versform von französischen Dichtern wie Victor Hugo oder Charles Baudelaire, bei denen derlei Exotismen in Mode waren.
3. Passacaille. Très large.
An der europäischen Barockmusik nimmt der langsame Satz Maß: Eine Passacaglia in einem großen Steigerungsbogen.
4. Final. Animé.
Mit unwiderstehlichem Elan beschließt der vierte Satz das Trio. Die dyamische Kraftentfaltung, die hier mit drei Musikern erreicht wird, erinnert hie und da sogar ein ganzes Orchester Stetiger Wechsel der Metren zwischen 5/4 und 7/4 sorgt für nervöse Spannung bis zum Schlußakkord.