John Ireland
1879 – 1962
John Ireland war der Sohn eine in britischen Intellektuellen-Kreisen wohlbekannten Paares aus einer Stadt in Cheshire (unweit von Manchester). Ab 1893 studierte er an Royal College of Music in London, unter anderem bei Charles-Villiers Stanford. Ab 1923 war er dann selbst Kompositionslehrer am College, wo Benjamin Britten sein prominentester Schüler wurde. Von 1904 bis 1926 war Ireland Leiter des Chors der St. Lukes Church in Chelsea. Dort war er in »Gunters Grove« untergebracht, einem Domizil, das ihm Ruhe zum Arbeiten bot, aber auch ein beliebter Treffpunkt für Intellektuelle und Künstler wurde. Die 1927 geschlossene Ehe mit einer bedeutenden jüngerenn Studentin entpuppt eisch - wie bei Tschaikowsky - als desaströse Erfahrung und wurde bald annulliert.Seine glücklichste Zeit verbrachte Irland ab 1953 in seiner umgebauten Windmühle in Rock Mill, wo er still seinem Schaffen lebte. Ireland war ein Meister der kleinen Form, Freund der englischen Poesie und firmiert als »englischer Impressionist« in den Geschichtsbüchern. Tatsächlich hat sein Stil am meisten mit der Musik von Debussy und Ravel zu tun, zeigt sich aber auch von Strawinsky und Bartók beeinflußt.
Nebst Liedern, Klavier- und Kammermusik findet sich an größer besetzten Werken in seinem Katalog vor allm das Klavierkonzert, ein 1930 entstandenes, von romantischer Empfindung getragenes Werk, das in Bewunderung der Pianistin Helen Perkin entstand, die Irelands Zuneigung allerdings nicht erwiderte, das Konzert aber zweimal für Schallplatten einspielte. Es war ihre Aufführung von Prokofieffs Drittem Klavierkonzert in London gewesen, die Ireland zu seiner Komposition inpsiriert hatten; auch finden sich in seinem Konzert Anleihen beim Jazz - die jedoch nicht, wie Kommentatoren vermuteten, auf Ravels G-Dur-Konzert zurückgehen können, das zum Zeitpunkt der Kompositions von Irelands Werk noch nicht bekannt war.