Die Komzak-Dynastie

Gleich drei Komponisten, die zur Bereicherung der kaiserlisch-königlichen Unterhaltungs-Musik beigetragen haben, hörten auf den Namen Karl (oder Karel) Komzak:

  • Karel Komzak (senior) 1823 - 1893
  • Karl Komzak 1850 - 1905
  • und
  • Karl Komzak (Enkel) 1878 - 1923
  • Mit Dvořák und Smetana

    Der Großvater ist insofern in die Musikgeschichte eingegangen, als er den blutjungen Antonín Dvořák in seiner Kapelle als Bratschist beschäftigte und ihm damit zu seinen ersten Erfahrungen als Musiker verhalf. Das Ensemble wurde zur Keimzelle des Orchesters des Prager Interimstheaters, dessen Leitung später Friedrich Smetana von Komzak übernahm.

    Das Talent seines Sohnes erkannte Komzak früh und sorgte für seine musikalisches Ausbildung. Komzak junior wurde zum berühmtsten Träger des Namens.

    »Die beste Militärkapelle«

    Er war k.k. Militärkapellmeister und führte die Musiker des 84er-Regiments auf ein erstaunliches Qualitätsniveau. Als Gast bei der Weltausstellung in Paris errang Komzak mit seiner Kapelle den Preis der »besten aller Militärkapellen«.

    Auch bei der Weltausstellung in St. Louis, Missouri in den USA (1904) führte er das von ihm nach dem Ausscheiden aus dem Militärdienst wieder aufgebaute Badener Kurorchester zu ähnlichen Höhen. Die Zeitungen jubelten ihm als Nachfolger von Johann Strauß zu.

    Karl Komzaks Neufassung des Haydnschen Kaiser-Liedes wurde nach Unterlegung eines Textes von Ottokar Kernstock zur offiziellen Bundeshymne der Ersten Republik Österreich.

    »Bad'ner Mad'ln«

    Komzaks bekanntestes Werk war der Walzer Bad'ner Mad'ln, den einer der Lieblingsdirigenten der Wiener Philharmoniker, Hans Knappertsbusch, besonders liebte und immer wieder aufgeführt hat. Die Aufnahme, die Ende der Fünfzigerjahre entstand, ist eine der lustvollsten Walzer-Aufnahmen des Orchesters. (Decca)


    Karl Komzak starb im Alter von 55 Jahren beim Versuch, auf einen abfahrenden Zug noch schnell aufzuspringen.

    Sein Sohn Karl Komzak (Enkel) wurde ebenfalls Musiker, hat aber nur zwei Werke hinerlassen, die häufiger gespielt wurden, den Grillenbanner-Marschi> op. 285 und den Walzer Münchner Kindl op. 286. Seinen Lebensunterhalt verdiente der dritte Karl Komzak als Besitzer einer Geflügel-Farm.





    ↑DA CAPO

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