Gustave CHARPENTIER

1860 - 1956

Charpentier war Student von Jules Massenet am Pariser Conservatoire und erregte durch formale Fantasie die Aufmerksamkeit seiner Zeitgenossen. Für seine Kantate Didon erhielt er den Rom-Preis.
Seine symphonische Suite Impressions d'Italie wiesen ihn als Meister der spätromantischen illustrativen Klangsinnlichkeit aus.

Sein »Symphonie-drame« La vie du poète vereint nach einem eigenen Text nach dem Muster von Berliz Soli, Chöre und Orchester zu einem theatralischen Ereignis für den Konzertsaal.

Bezeichnend für Charpentiers eruptiven Stil: der Beginn des ersten Satzes, »Enthusiasme«.


Ausdrücklich als »Roman musicale« bezeichnete Charpentier seine Oper Louise,i> die 1900 an der Pariser Opéra-Comique ihre Uraufführung erlebte und dann als französisches Pendant zu den naturalistischen Opern Puccinis auch im deutschen Sprachraum populär wurde.

Im selben Jahr gründete Charpentier in Paris ein »Volkskonservatorium,« dessen Leitung er übernahm, um breiten Schichten den Zugang zur Musik zu verschaffen. Er selbst war vom Hobbymusikanten, der sich in einer Weberei vom Arbeiter zum Buchhalter hinaufgearbeitet hatte, zum angesehenen Komponisten geworden.
Den Erfolg seiner Louise konnte er mit Julien nicht fortsetzen. Von der geplanten Paris-Trilogie wurden nur die ersten beiden Werke fertiggestellt.

Voll Elan: Louise
unter Georges Pretre mit
Ileana Cotrubas und Placido Domingo


↑DA CAPO