Ein "Programm" zur Achten
Anton Bruckner hat hie und da programmatische Anmerkungen zu seinen Werken gemacht. Oft sind es romantische Bilder und Assoziationen, die für Musikfreunde späterer Generationen befremdlich, gar naiv anmuten.
Doch werfen die Aussagen ein Licht auf des Komponisten Vorstellungswelt. So schreibt er über den Höhepunkt des ersten Satzes:
Im ersten Satz ist der Trompeten- und Cornisatz aus dem Rhythmus des Themas: die ,Todesverkündigung', die immer sporadisch stärker, endlich sehr stark auftritt, am Schluss die Ergebung.
Über den zweiten Satz heißt es:
Scherzo: Hauptthema, Deutscher Michel genannt; in der zweiten Abteilung will der Kerl schlafen, und träumerisch findet er sein Liebchen nicht; endlich klagend kehrt er selber um.
und über das Finale:
Finale: Unser Kaiser bekam damals den Besuch des Czaren in Olmütz; daher Streicher: Ritt der Kosaken; Blech: Militärmusik; Trompeten: Fanfare, wie sich die Majestäten begegnen. Schließlich alle Themen; wie bei ,Tannhäuser' im zweiten Akt der König kommend, so als der Deutsche Michel von seiner Reise kommt, ist alles schon im Glanze. Im Finale ist auch der Totenmarsch und dann (im Blech) die Verklärung