Giovanni Battista Viotti

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Giovanni Battista Viotti Viotti war der führende Geiger der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts und damit quasi der Stammvater der Violinvirtuosen der Romantik.

Francois-Joseph Fetis beschrieb ihn folgendermaßen:

Viottis erstes Auftreten in den Konzerten zu Paris läßt sich schwer beschreiben. Niemals hatte man etwas gehört, was seiner Vollendung als Geiger nahe kam. Niemals hatte ein Violinist einen schöneren Ton, gleichen Glanz, Schwung und eine ähnliche Mannigfaltigkeit gezeigt. Und ebenso überragte Seine Kompositionen alles, was bisher im Gebiete der Violinliteratur erschienen war.
In der Berliner Musikzeitung konnte man im Jahr 1794 lesen:
Viotti ist wahrscheinlich jetzt der größte Violinist in Europa. Ein starker, voller Ton, unbeschreibliche Fertigkeit, Reinheit, Präzision, Schatten und Licht mit der reizendsten Einfachheit verbunden, machen die Charakteristik seiner Spielart aus, und die Komposition seiner Konzerte übertrifft alle mir bekannten Violinkonzerte. Seine Themata sind prachtvoll und edel, mit Verstand durchgeführt, geschmackvoll mit großen und kleinen Massen ferwebt, und gewähren bei den Wiederholungen dem Hörer jedes Mal neues Vergnügen. Seine Harmonie ist reich ohne Überladung, der Rhythmus ist richtig und nicht steif, der Satz rein und der Gebrauch der Blasinstrumenten von großem Effekt. Mit einem Wort: Viottis Kompositionen sowie sein Vortrag sind gleich hinreißend.


Der Stand der Geigentechnik der Ära vor Paganini läßt sich gut an Viottis 29 zwischen 1782 und 1815 für den Eigengebrauch komponierten Violinkonzerten ablesen, von denen Franco Mezzena und Luciano Borin die wichtigsten für das Label Dynamic und Guido Rimonda mit der Camerata Ducale für Decca eingespielt haben.

Diese Concerti stechen durch ihre gediegene Satztechnik aus der oberflächlichen Virtuosenliteratur heraus. Viotti kannte Haydns Symphonien und reicherte deren Sprache an durch gesanglich-dramatische Elemente, die er bei Cherubini und Gluck fand. So wurden seine Violinonzerte maßgeblich für die Formgeschichte bis hin zu Beethoven, der dann das ab dem frühen XIX. Jahrhundert allgemein verbindliche Musterwerk schuf.

↑DA CAPO