Georg REUTTER d. J.
1708 - 1772
In die Musikgeschichtsschreibung eingegangen ist Georg Reutter als jener Mann, der das Talent des kleinen Joseph Haydn entdeckt und ihn als Sängerknaben nach Wien vermittelt hat.
»Georg Carl edler von Reutter/k:k:Capellmeister« steht auf dem Portrait des freundlich lächelnden Herrn. Schon der Vater Reutters, Georg d. Ä., war ein solcher kaiserlicher Hofkapellmeister. Der Sohn hatte trotz Studien beim Vater und bei Antonio Caldara um den Posten ringen müssen, ihn - nach den damals beinah unumgänglichen Studienreisen nach Italien - letztlich aber doch ergattern können: Kenner jener Ära schätzten vor allem Reutters geistliche Kompositionen, in denen die Singstimmen die Glaubensbekenntnisse zu legender »rauschenden Geigenfiguren« singen durften.
Dem Spektakulären war Reutter auch in weltlichen Belangen nicht abgeneigt: Neben an die 80 Vertonungen des Mess-Ordinariums und Oratorien sowie zahllosen kleineren geistlichen Stücken nennt sein Oeuvre-Katalog auch Opern und »Serenaten«, vornehmlich auf Texte des Wiener Hofpoeten Pietro Metastasio.
Seit 1738 fungierte Reutter als Domkapellmeister zu St. Stephan; zwei Jahre später holte er den kleinen Haydn als Sopranisten in die Hofmusikkapelle. Womit er seinen wichtigsten Beitrag zur Weiterentwicklung der abendländischen Musik geleistet hat...
Sinfonien und Arien, zündend interpretiert vom Ensemble Nuovo Aspetto (Accentus)