Bologne de Saint-Georges
Der »schwarze Mozart«
Joseph Bologne de Saint-Georges war eine der faszinierendsten Figuren der Musikgeschichte. Der (vermutlich 1745 geborene) Sohn eines französischen Grafen und einer schwarzen Sklavin machte als rechter Haudegen eine militärische Karriere. Er zeichnete sich aber auch als kultivierter Musiker aus, der von der Pariser Gesellschaft geschätzt wurde.
De Saint-Georges musizierte mit der jungen Marie-Antoinette. Er war auch einer der hauptverantwortlichen für die Berufung Joseph Haydns nach Paris. In seinem Auftrag schrieb Haydn 1785/86 die sechs Pariser Symphonien für die „Concerts de la Loge Olympique“ .
De St. Georges brillierte als Fechtkünstler, Schwimmer und Eisläufer und führte ein von den Damen umschwärmtes Leben als Bonvivant in der großen Pariser Gesellschaft.
Der Komponist
Auch als Komponist bewegte er sich frei und schuf phantasievolle Werke, darunter Oper und auch einige »Konzertante Symphonien«, die als Musterbeispiele dieser Gattung galten.
Mozart kannte St. Georges und lebte anläßlich seines dritten Paris-Aufenthalts (1778) in direkter Nachbarschaft zu ihm.
Offizier und Film-Held
Als Offizier der Nationalgarde befehligte der vielseitige Mann eine Zeitlang ein eigenes Regiment, dem unter anderem Thomas Alexandre Dumas angehörte, der
Vater bzw. Großvater der Literaten Alexander Dumas pere et fils.
Das Leben des Künstlers wurde 2003 unter dem Titel → Mozart noir verfilmt.