Georg Anton Benda
1722 - 1795
Georg Anton Benda, der Bruder des Komponisten Franz Benda, war von 1739 bis 1742 Seminarist im Jesuitenkolleg in Gitschin bei Königgrätz und wurde 1742 königlicher Kammermusikus in Berlin, danach 1750 Hofkapellmeister in Gotha.
Benda brachte ins Musiktheater seiner Zeit eine völlig neue Form ein, die freilich erst mit Verzögerung starke Blüten trieb: Das Melodram.
Ariadne auf Naxos entstand 1775 und gelangte 1781 sogar nach Paris. Medea, Pygmalion und Philon und Theone folgten bis 1779.
Mozart war von Bendas Neuerung, Sprechtheater mit Musikuntermalung zu präsentieren, begeistert; doch scheiterte sein Versuch eines eigenen Melodrams im Skizzenstadium.
Von Georg Benda fanden auch Singspiele Eingang ins Repertoire. Neben Der Holzbauer oder Walder wurden vor allem Der Dorfjahrmarkt (1775) und Romeo und Julie (1776) äußerst populär.
Die Zeitgenossen begeisterten sich für Bendas dramatischen, sehr expressiven Stil, der jede emotionelle Regung der Bühnenfiguren sensibel nachzeichnete und des öfteren jähe Stimmungswechsel provozierte. Die Musik steht weit über der durchschnittlichen, vergleichsweise sehr schlichten Singspiel-Produktion dieser Zeit, was Benda auch noch die Anderkennung kritischer Kommentatoren bescherte.
In Wien waren es erst die Bergknappen von Ignaz Umlauff, die der deutschsprachigen komischen Oper mit Dialogen zum Durchbruch verhalfen. Dem von Kaiser Joseph geförderten »Deutschen Nationalsingspiel&laqou; schuf dann Mozart mit seiner Entführung aus dem Serail das mustergültige Repertoirestück - allerdings zunächst mit wenig Erfolg, was die beabsichtigte Verdränung der italienischen Oper betraf. Erst die Zauberflöte wies der deutschen Oper ein Jahrzehnt später den Weg, der mit Fidelio und dem Freischütz dauerhaft weitergeführt werden sollte.