Johann Christian BACH
1735 - 1782
Der jüngste Bach-Sohn sollte so populär werden wie sein zweitältester Bruder Carl Philpp Emmanuel, der ihn nach dem Tod des Vaters, 1750, zu sich nach Berlin nahm und den väterlichen Unterricht fortsetzte.
Johann Christian Bach kam bei seinem Halbbruder in der preußischen Residenzstadt in Kontakt mit einigen der wichtigsten Musiker jener Epoche, vor allem mit den Opernmeistern Carl Heinrich Graun und Johann Adolph Hasse.
Organist am Mailänder Dom
Die Verbindung zum Musiktheater wurde noch gefördert durch einen Aufenthalt in Mailand, wo der jüngste Bach ab Mitte der Fünfzigerjahre Hauskomponist des Grafen Litta war, der ihm Sonderurlaub für Studien bei Padre Martini in Bologna gewährte.
Martini förderte Bachs Kunst für die Singstimme zu schreiben zunächst durch Aufträge für geistliche Vokalmusik.
Johann Christian Bach mußte dann zum Katholizismus konvertieren, um den Organistenposten am Mailänder Dom antreten zu können.
Anfang der Sechzigerjahre hatte Johann Christian Bach als Opernkomponist ansehnliche Erfolge: Artaserse (Turin 1761), Catone in Utica (Neapel 1761, Ml. 1762) und Alessan-
dro nell'Indie (Neapel 1762) begründeten seinen Ruhm. Man begann sich in ganz Europa für den neuen Opern-Meister zu interessieren.
Übersiedlung nach London
1762 ging J. C. Bach nach London, wo man ihn den "sächsischen Musikmeister" nannte. Seine Saison am King's Theatre, wo 1763 Orione Premiere hatte, war ein sensationeller Erfolg.
Gleichzeitig stellte sich der junge Bach auch als Instrumentalkomponist vor und widmete der Königin seine Six concets pour le clavecin. Das letzte der Concerti schließt mit Variationen über das God Save the King.
Bach wurde im Verein mit dem Gambisten Abel zum Gründer der öffentlichen Konzerte in London. Man musizierte in den Hanover Square Rooms, wo Bach neben eigener Musik unter anderem auch Symphonien von Joseph Haydn präsentierte, was später - nach Johann Christian Bachs Tod - zu den berühmten England-Reisen des Komponisten und zur Komposition von dessen zwölf Londoner Symphonien führen sollte.
Für den jungen Mozart wurde die Begegnung mit Johann Christian Bachs Musik zum Schlüsselerlebnis. Seine ersten Klavierkonzerte arrangierte er aus drei Sonaten aus Bachs Six sonates pour le clavecin ou le piano forte op. 5. Bachs galante, in Anlehnung an Vokalmelodien gestaltete "singende" Allegro-Sätze, zu studieren an über 90 Symphonien und der Kammermusik, übten für eine ganze Generation von Komponisten Vorbildwirkung aus.
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ZwiT