Giovanni Battista Sammartini
1700 - 1775
Als »sehr berühmt« (molto celebre wird Giovanni Battista Sammartini in seinem Kapellmeister-Vertrag bei S. Ambrogio in Mailand bezeichnet. Da war er gerade einmal 26 Jahre alt. Daß er Musiker werden würde, war ihm, anders als vielen Meistern, an der Wiege gesungen worden. Er entstammte einer Musiker-Familie.
Familiäres:
Sammartinis Vater war ein aus Frankreich zugewanderter Mailänder Oboist, Alexis Saint-Martin. Er unterrichtete sowohl den nachmals weltberühmten Giovanni Battista als auch dessen fünf Jahre älteren Bruder Giuseppe (1695 - 1750). Bald musizierten beide Söhne im Orchester des Teatro Regio Ducale.
Während Giovanni Battista sein ganzes Leben in Mailand verbrachte, ging Giuseppe bald ins Ausland und wurde in London zu einem angesehenen Musiker.
Unter anderem musizierte er in Georg Friedrich Händels Orchester im King's Theatre.
Händel blieb er stets verbunden, ist als Musiker in dessen Aufführungen immer wieder nachweisbar, auch als er selbst schon Hofmusiker des Prince of Wales geworden war.
Giuseppe Sammartini wird von vielen Kennern als bedeutendster Oboist seiner Zeit bezeichnet - seine Instrumentalkopositionen steht durchaus auf der Höhe vergleichbarer Werke seiner Londoner Kollegen Händel und Geminiani.
Anders als sein innovativer Bruder blieb Giuseppe dem Barockstil verhaftet. Die zündenden Allegrosätze lassen jennen Heißsporn ahnen, der imstande war, wegen mangelnden Verkaufserfolgs die Stichplatten und etliche Druckexemplare seiner Concerti op. 2 zu vernichten . . .
1768, also noch zu lebzeiten, ging Giovanni Battista Sammartini in die Weltliteratur ein: Laurence Sternes erwähnt ihn in seiner Sentimental Journey Thorugh France and Italy erwähnt.
Da war seine Musik bereits in ganz Europa bekannt und beliebt. Sie galt schon damals als wegweisend.
Daß Sammartinis Werke ihm zum Vorbild gediente haben könnten, hat Haydn zwar heftig abgestritten. Doch es fanden sich nachweislich seit 1759 Werke des Italieners in der Notenbiliothek der Kapelle des Fürsten Esterházy.
Ob der Fürst, wie manche Chronisten behaupten, tatsächlich bei Sammartini regelmäßige Lieferungen bestellt hatte, ist nicht nachzuweisen.
Jedenfalls galt Sammartini damals bereits als einer der führenden Meister seiner Zeit.
Sehr wahrscheinlich, daß Haydn das nicht ganz allein »erfunden« hat - und daß Sammartinis Schaffen für ihn eine nicht unwesentliche Inspirationsquelle war.
Frühe Concerti
Die frühen Concerti grossi haben I Musici für das Label dynamic mit Verve aufgenommen. Hier läßt sich die spätere stilistische Revolution kaum erahnen.
Spätestens ab 1740 bedient sich Sammartini aber eines Formschemas, das bereits den klassische Sontensatz und dessen »Durchführungstechnik« vorwegnimmt.
Diese Schreibweise verfeinert der Komponist immer weiter - um zuletzt unter Einbeziehung feinsinniger kontrapunktischer Arbeit, aber auch gesanglicher melodischer Phrasen zu einem auch harmonisch reichen, lebendigen Klangbild vorzudringen.
Die Symphonien
In den Symphonien, deren früheste Ausprägungen häufig noch mit einem Menuett enden, ändert sich der Tonfall bald.
Hier klingt es bereits nach »galantem Stil«. Klassik ante portas!
Bedeutender für den stilistischen »Fortschritt« ist sicher Sammartinis Kammermusik, die häufig experimentelleren Charakter trägt.
Familiäres:
Ein französischer Vater
und ein genialer Bruder,
Giuseppe Sammartini (1695 - 1750)
Sammartinis Vater war ein aus Frankreich zugewanderter Mailänder Oboist, Alexis Saint-Martin. Er unterrichtete sowohl den nachmals weltberühmten Giovanni Battista als auch dessen fünf Jahre älteren Bruder Giuseppe (1695 - 1750). Bald musizierten beide Söhne im Orchester des Teatro Regio Ducale. Während Giovanni Battista sein ganzes Leben in Mailand verbrachte, ging Giuseppe bald ins Ausland und wurde in London zu einem angesehenen Musiker.
Unter anderem musizierte er in Georg Friedrich Händels Orchester im King's Theatre.
Händel blieb er stets verbunden, ist als Musiker in dessen Aufführungen immer wieder nachweisbar, auch als er selbst schon Hofmusiker des Prince of Wales geworden war.
Giuseppe Sammartini wird von vielen Kennern als bedeutendster Oboist seiner Zeit bezeichnet - seine Instrumentalkopositionen steht durchaus auf der Höhe vergleichbarer Werke seiner Londoner Kollegen Händel und Geminiani.
Anders als sein innovativer Bruder blieb Giuseppe dem Barockstil verhaftet. Die zündenden Allegrosätze lassen jennen Heißsporn ahnen, der imstande war, wegen mangelnden Verkaufserfolgs die Stichplatten und etliche Druckexemplare seiner Concerti op. 2 zu vernichten . . .
1768, also noch zu lebzeiten, ging Giovanni Battista Sammartini in die Weltliteratur ein: Laurence Sternes erwähnt ihn in seiner Sentimental Journey Thorugh France and Italy erwähnt.
Da war seine Musik bereits in ganz Europa bekannt und beliebt. Sie galt schon damals als wegweisend.
Haydns »Vorbild«?
Als der - von Mozart als »der göttliche Böhme« bezeichnete Joseph Myslivecek einmal ein Concerto von Sammartini zu hören bekam, solle er ausgerufen haben:Ho trovato il padre dello stile d'Haydn.
Daß Sammartinis Werke ihm zum Vorbild gediente haben könnten, hat Haydn zwar heftig abgestritten. Doch es fanden sich nachweislich seit 1759 Werke des Italieners in der Notenbiliothek der Kapelle des Fürsten Esterházy.
Ob der Fürst, wie manche Chronisten behaupten, tatsächlich bei Sammartini regelmäßige Lieferungen bestellt hatte, ist nicht nachzuweisen.
Jedenfalls galt Sammartini damals bereits als einer der führenden Meister seiner Zeit.
Sammertinis Stil
Er goß seine spezifische Schreibweise, sehr elaboriert und erfindungsreich vom Spätbarock zum galanten Stil führend, in Formen, die in der Wiener Klassik tatsächlich ihre charakteristischsten Ausprägungen erfahren sollten.Sehr wahrscheinlich, daß Haydn das nicht ganz allein »erfunden« hat - und daß Sammartinis Schaffen für ihn eine nicht unwesentliche Inspirationsquelle war.
Von Vivaldi zum »Galanten Stil«
Sammartinis Frühwerk ist durchaus noch vom oberitalienischen Concerto-Geist eines Antonio Vivaldi beseelt.
Frühe Concerti
Die frühen Concerti grossi haben I Musici für das Label dynamic mit Verve aufgenommen. Hier läßt sich die spätere stilistische Revolution kaum erahnen.Spätestens ab 1740 bedient sich Sammartini aber eines Formschemas, das bereits den klassische Sontensatz und dessen »Durchführungstechnik« vorwegnimmt.
Diese Schreibweise verfeinert der Komponist immer weiter - um zuletzt unter Einbeziehung feinsinniger kontrapunktischer Arbeit, aber auch gesanglicher melodischer Phrasen zu einem auch harmonisch reichen, lebendigen Klangbild vorzudringen.
Die ersten Symphonien
Daß aus Sammartinis Feder einige der frühesten Beispiele für Instrumenta-Symphonien stammen, ist ebensowenig abzustreiten, wie die Tatsache, daß in seinen Orchesterwerken die lebendige Durchgestaltung der Mittelstimmen vorangetrieben wird; wenn auch die Herausbildung der klassischen viersätzigen Form gewiß nicht auf ihn zurückgeht
Die Symphonien
In den Symphonien, deren früheste Ausprägungen häufig noch mit einem Menuett enden, ändert sich der Tonfall bald. Hier klingt es bereits nach »galantem Stil«. Klassik ante portas!
Bedeutender für den stilistischen »Fortschritt« ist sicher Sammartinis Kammermusik, die häufig experimentelleren Charakter trägt.