Johannes Ockeghem
1420 (1425) - 1497
Okegem war ein Dorf, nördlich von Mons, heute ein Stadtteil des belgischen Ninove.
Johannes von Ockeghem war als führender Musiker seiner Zeit Kapellmeister der französischen Könige Karl VII, Ludwig XI, der in Tours residierte, und Karl VIII.
über seine frühen Jahre kann mangels eindeutiger Dokumente nur spekuliert werden. Jedenfalls wird er in einer Aufzeichnung von 1453 bereits premier chapelain genannt und erhält als Neujahrsgeschenk von seinem Dienstherrn für die Überreichung einer neuen Komposition scharlachroten Stoff im Wert von 44 livres tournois.
Der Ruhm Ockeghems war bereits zu Lebzeiten enorm. Sein Name wird in der Literatur jener Zeit bereits des öfteren genannt. Die Zeitgenossen sprachen von seinem künstlerischen Rang und seinen menschlichen Qualitäten mit Hochachtung.
Für die Musikgeschichte ist Ockeghem das Bindeglied zwischen den Gründervätern der Niederländischen Schule, Binchois und Dufay, und der nächsten Generation, in der Josquin Desprez zum führenden Meister wurde.
Von Josquin stammt auch die berühmte Deploration auf den Tod von Ockeghem, in der er sich selbst als einen der trauernden Hinterbliebenen nennt.