Elfriede Trötschel
1913 - 1958
Sie war die Tochter eines Dresdner Orgelbauers und studierte unter anderem bei Paul Schöffler, der den damaligen Intendanten der Semperoper Karl Böhm auf das Talent aufmerksam machte. So wurde Trötschel von der Anwärterin auf einen Posten im Opernchor zur Solistin. Bis 1950 blieb sie dem Haus als Ensemblemitglied treu. Von Kleinstrollen ausgehend, eroberte sich Trötschel in Dresden das lyrische Sopranfach und feierte vor allem im Repertoire der deutschen Spieloper eminente Erfolge.
Berlin
1950 sang sie vor allem in Berlin, zunächst an der Staatsoper »unter den Linden« und der Komischen Oper, ab 1951 dann im Westen der Stadt im Ensemble der heutigen »Deutschen Oper«.
Durch ihre vokal wie szenisch lebendige Darstellung von Partien wie Lortzings Marie und Gretchen, Webers Ännchen oder Mozarts Despina, aber auch Susanna, Zerlina und Pamina wurde sie zum Publikumsliebling. Mit der Zeit war die Stimme auch Partien wie
Smetanas Marie, Dvořáks Rusalka oder der Mimi in Puccinis »Bohème« gewachsen. Bei Mozart wurde sie zuletzt zur Figaro-Gräfn und zur Donna Elvira, in Webers »Freischütz« zur Agathe, zuletzt auch zur Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin« Janáčeks Jenufa und Eva in Wagners »Meistersingern«. Im zeitgenössischen Repertoire gestaltete sie unter anderem Hans Werner Henzes Manon (»Boulevard Solitude«).
Trötschel war erst 44, als sie nach kurzer Krankheit ihrem Krebsleiden erlag.