Gianni Raimondi
1923 - 2008
Die Chance seiens Lebens verdankte der Tenor der Weigerung seines Landsmanns Giuseppe di Stefano, anläßlich der von Herbert von Karajan dirigierten Premiere von Puccinis La Boheme die Arie des Rodolfo in der Originaltonart zu singen. Di Stefano wollte das Risiko, am hohen C vielleicht zu scheitern, nicht eingehen. Raimondi hatte mit diesem Ton keine Mühe. Wie er überhaupt ein Sänger war, dessen Technik ihm sichere Auftritte und eine lange Karriere ermöglichte. Bis Mitte der Siebzigerjahre ist Raimondi in der Folge an der Staatsoper noch aufgetreten.
Gewiß hat er keine interpretatorischen Maßstäbe gesetzt. Doch liebte das Publikum die Sicherheit und strahlende Qualität seiner Höhen. Die Stimme war nicht besonders mikrophontauglich, aber Raimondi konnte es sich leisten, ein Album mit dem Titel Do di petto aufzunehmen - dieses aus voller Brust gesungene C saß in seinen besten Jahren bombensicher. Es entschädigte die Afficionado für manche Unebenheiten in der Phrasierung.
Gewiß hat er keine interpretatorischen Maßstäbe gesetzt. Doch liebte das Publikum die Sicherheit und strahlende Qualität seiner Höhen. Die Stimme war nicht besonders mikrophontauglich, aber Raimondi konnte es sich leisten, ein Album mit dem Titel Do di petto aufzunehmen - dieses aus voller Brust gesungene C saß in seinen besten Jahren bombensicher. Es entschädigte die Afficionado für manche Unebenheiten in der Phrasierung.