Emanuel List
1888 - 1967
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List stammte aus Wien. Geboren als Emanuel Fleissig war er von der Familie dazu ausersehen, das Schneiderhandwerk zu erlernen. Doch List wollte singen. Mit 17 Jahren stand er im Chor des Theaters an der Wien bereits auf der Bühne, ließ seine Stimme ausbilden und reiste dann als Mitglied eines Vokalquartetts die halbe Welt. 1914 wawr er im Ensembl einer einem Londoner Vaudeville-Bühne, bevor er das erste Mal in die USA ging, um auch hier vor allem in Kleinkunsttheater und in Kinosälen zu singen. Erst die Heimkehr nach Wien brachte die Wende: Emanuel List debütierte 1922 als Mephisto in Gounods »Faust« an der Volksoper. Im Jahr darauf rief Berlin, wo er von der Städtischen Oper bald an die Lindenoper wechselte. Jetzt war er ein Star, unter anderem im Ensemble der Erstaufführung von Verdis Macht des Schicksals unter Leo Blech. Daß die Bayreuther Festspiele ihn im Jahr der nationalsozialistischen Machtübernahme als Hunding, Hagen und Pogner beschäftigten, gehört zu den grotesken Pointen der Geschichte. Bruno Walter holte List in der Folge zu den Salzburger Festspielen, wo er unter anderem den König Marke in Walters Einstudierung von Wagners Tristan und Isolde sang, unter Robert Heger den Osmin (Entführung aus dem Serail) und unter Toscanini den Minister im Fidelio.
Aufnahmen
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