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MARIA CEBOTARI

1910 - 1949

Ein grausames Schicksal hat diese Künstlerin 39-jährig aus dem Leben gerissen. Sie war eine der großen Ausnahmeerscheinungen der Opernwelt um die Mitte des XX. Jahrhunderts. Die leuchtend helle, schöne Sopranstimme taugte für lyrische Partien ebenso wie sie hochdramatischen Anforderungen standhielt, etwa Puccinis Turandot oder Richard Strauss' Salome.

Strauss empfand die Cebotari in der Rolle der Salome als vollkommen ideal, und war sogar bereit, extra für sie Instrumentationsretuschen in der Partitur anzubringen. Er stricht Verdoppelungen, reduzierte die Dynamik in einem Exemplar, das er mit der Anmerkung versah:

nur für die Cebotari.

Die Karriere der Künstlerin verlief ungemein rasch. Fritz Busch entdeckte das Talent und integrierte die Sängerin bereits 1931 ins Ensemble der Dresdner Staatsoper, wo sie sich mit der Mimi in Puccinis Boheme vorstellte.

Im selben Jahr debütierte Cebotari als Armor in Glucks Orpheus und als Erster Knabe in der Zauberflöte bei den Salzburger Festspielen. Dort brillierte sie in der Folge in so unterschiedlichen Rollen wie der Figaro-Gräfin und der Sophie im Rosenkavalier (1938), der KOnstanze in Die Entführung aus dem Serail unter Karl Böhm (1939) und - unmittelbar nach dem Krieg - unter Felix Prohaska (1945). Anläßlich der Uraufführung von Gottfried von Einems Dantons Tod, 1947, gab sie die Lucille.

In der legendären Premiere des Gluck'schen Orpheus von 1948 unter Herbert von Karajan war sie dann an der Seite von Kathleen Ferrier die Eurydike.

Bald nach Beginn ihrer Karriere sang die Cebotari in der von Karl Böhm dirigierten Uraufführung von Strauss' schweigsamer Frau in Dresden (1935) die Titelpartie.

In der legendären Aufführung des Don Giovanni anläßlich des Wiener Staatsopern-Gastspiels in London, bei dem der bereits todkranke Richard Tauber das letzte Mal auf der Bühne stand, sang sie die Donna Anna.

Dank ihrer blendenden Erscheinung war die Künstlerin auch eine begehrte Film Darstellerin. Als sie in all zu jungen Jahren starb, hinterließ sie zwei kleine Kinder, die der Pianist Clifford Curzon adoptierte. Ihre Beisetzung in Wien glich einem Staatsbegräbnis. Banjamino Gigli meinte, der Sopran der Cebotari sei eine der schönsten Stimmen gewesen, die er je hörte.

↑DA CAPO

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