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Géza Anda

1921 - 1976

In Budapest geboren und in den Klassen Ernst von Dohnányis und Zoltán Kodálys ausgebildet, ließ sich der Pianist 1942 in Zürich nieder. Im Alter von 19 Jahren hatte unter Willem Mengelberg sein Debüt mit Orchester gefeiert.
Als Nachfolger von Edwin Fischer leitete Anda ab 1959 die Meisterkurse am Konservatorium von Luzern, ehe er 1969 eine Professur in Zürich übernahm.

Weltberühmt wurde Anda dank seiner Aufnahme des langsamen Satzes aus Mozarts Klavierkonzert in C-Dur, KV 467, für den Soundtrack des Films Elvira Madigan. Der Filmtitel wurde nicht für Andas Aufnahmen auf unzähligen Schallplattencovers mit Aufnahmen dieses Werks in den Siebzigerjahren verwendet und sorgte für reißenden Absatz. Viel beachtet wurde danach die erste Gesamtaufnahme der Klavierkonzerte Mozarts, die Anda mit der Salzburger Camerata academica für die Deutsche Grammophon erarbeitete, bei der er exklusiv unter Vertrag war.

Géza Anda auf sein kristallklar-perlendes Mozart-Spiel zu reduzieren, wird dem Künstler freilich nicht gerechte. In seiner Hochzeit war er ein exzellenter, die Virtuosität dezent und niemals schaustellerisch nutzender Interpret von Werken Beethovens, Schumanns, Brahms', vor allem aber der Musik Béla Bartóks. Die Aufnahme der drei Staatskapelle Berlin unter Ferenc Fricsay gilt, gekoppelt mit der raren Rhapsodie op. 1, als Klassiker im Katalog.

Mit Fricsay hat Anda auch - wenige Jahre vor der Aufnahme desselben Werks unter Herbert von Karajan - Brahms' Zweites Klavierkonzert eingespielt (beide Aufnahmen erscheinen bei DGG!).
Dieses Werk hatte für Anda eine besondere Bedeutung, denn er spielte es in Budapest, nachdem er 1940 den Franz-Liszt-Preis gewonnen hatte, in einem legendären Konzert, das ihm internationale Aufmerksamkeit sicherte. Kenner wußten ab diesem Zeitpunkt, daß es Anda gab. Wilhelm Furtwängler holte den 19jährigen nach Berlin und stand bei seinem Debüt-Konzert am Pult.

Ab 1943 lebte Anda in der Schweiz. Er heiratete Hortense Bührle, die Tochter des Inhabers einer Schweizerischen Werkzeugmaschinenfabrik, der auch ein reger Kunstsammler war.

Als Lehrer wirkte Anda am Salzburger Mozarteum und seit 1960 als Nachfolger von Edwin Fischer in Luzern, einem Pianisten, dessen vergeistige Musikalität der Andas durchaus vergleichbar schien. Anda erlag 1976 eine Krebsleiden.



↑DA CAPO