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Johanna Martzy
1924 - 1979
Wer den boomenden Vinylmarkt verfolgt, weiß, daß einige Schallplatten mit Aufnahmen von Johanna Martzy astronomische Preise erzielen. Zu den gesuchtesten Vinyl-Scheiben gehört etwa die Einspielung von Antonín Dvořáks Violinkonzert unter Ferenc Fricsay auf Deutsche Grammophon. Hänssler brachte eine CD in den Handel, die nachvollziehen läßt, wie diese Geigerin zur Legende wurde. Für den SWR nahm Martzy unter Hans Müller-Kray resp. Günter Wand die Violinkonzerte von Mendelssohn und Brahms auf. Die Livemitschnitte sind alles andere als perfekt, aber schon die Eingangstakte des Mendelssohn-Konzerts verraten den Rang der Interpretin: singender Ton, exquisite Legato-Kultur, höchste Finesse in der rhythmisch-agogischen Differenzierung. Das bezaubert sogar in digitalisierter Form.
In einer Sammlung von Livemitschnitten findet sich auch eine Aufnahme von Mozarts G-Dur-Konzert mit Willem van Otterloo, das zu den spritzigsten, geschliffensten Klassikerdarstellungen jenseits der Originalklang-Mode gehört.
↑DA CAPO