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Stefi GEYER

1888 - 1956




Schon 1907 schrieb die Neue Zeitschrift für Musik:

Über dem Spiel der 19-jährigen Ungarin liegt ein ganz eigener Reiz, ein unvergeßlicher Zauber. Neben einer schier unbegreiflichen Sicherheit in technischer Hinsicht beruht ihr Vorzug im Vortrag. Nicht etwa, daß derselbe nach Reife, Höhe oder Tiefe inkommensurabel wäre, es gibt hier noch weiter Vorgeschrittenere, aber Stefi Geyer besitzt das schon von Goethe gepriesene höchste Glück der Erdenkinder: die Persönlichkeit. ... Daher die beseligende Wirkung ihres Spiels. Banalitäten wie Goldmarks Konzert und Vieuxtemps' leicht geschürztes Rondo erhalten unter ihren Händen Bedeutung, Relief, Licht und Schatten. Aber hauptsächlich Licht.
»Bezaubernd süß, bald schwärmerisch, bald melancholisch« seien die Töne die die »bereits wohlbekannte Stefi« ihrer Geige entlocke - schwärmte wenig später auch ein Rezensent nach ihrem Auftritt in Bregenz: Charme war offenbar nicht nur ihrer optischen Erscheinung, sondern auch der akustischen Realität ihres Musizierens eigen.

Den herbsüßen, virbratoarmen Ton der Geigerin hört man in der auch im Hinblick auf die Repertoirebereicherung bedeutsamen Aufnahme von Othmar Schoecks rarem, spätromantischen Violinkonzert, die Stefi Geyer unter der Leitung von → Volkmar Andreae gemacht hat. (Jecklin)

Es ist dies eine der wenigen Aufnahmen mit Stefi Geyer, die greifbar sind. Im Verein mit ihrem Mann, Walter Schulthess, hat sie zwar in der Schellack-Ära einige Aufnahmen kurzer Piecen für Violine und Klavier (etwa Kreislers Schön Rosmarin) gemacht, doch diese tauchen lediglich auf Sammlerbörsen hie und da auf und scheinen bis dato nicht digitalisiert worden zu sein.





↑DA CAPO