Accardo war 13 Jahre alt, als er erstmals öffentlich konzertierte. Auf dem Programm standen die Capricci jenes Meisters, mit dessen Namen man den seinen gern verbindet: Nicolo Paganini.
In der Folge gewann Accardo die Wettbewerbe von Vercelli (1955), Genf (1956) und Siena (1957), 1958 dann den Paganini-Wettbewerb in Genua.
Accardo war noch nicht 20, als seine Aufnahme des Tschaikowsky-Konzerts weltweit Furore machte. Die 1963 erschienene Einspielung von Lalos Symphonie espagnole versetzte die Rezensenten dann in Euphorie.
In er Folge hat sich Accardo ein breites Repertoire vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik erarbeitet. Komponisten wie Salvatore Sciarrino schrieben neue Werke für ihn.
Größte Aufmerksamkeit errang Accardo freilich mit seiner Gesamtaufnahme der Violinkonzerte Paganinis - von denen einige zuvor noch nie für Schallplatten eingespielt worden waren.
Schallplatten-Rekorde brach Accardo auch als Konzertmeister des Kammerorchesters I Musici, mit dem er zahllose Aufnahmen gemacht hat.
1992 gründete der Geiger ein eigenes Streichquartett, vier Jahre später kam es zur Neugründung eines Kammerorchesters, das sich aus Absolventen der 1985 gegründeten Walter Stauffer Academy für Streicher, Cremona, zusammensetzt.
Die Paganini-Aufnahmen Accardos sind bis heute legendär. Mit den Capricci hatte Accardo als Teenager debütiert. Mit London Philharmonic nahm er später unter anderem sämtliche Violinkonzerte des ersten internationalen Geigerstars auf - auch jene, die zuvor nie eingespielt worden waren. (DG)
In einem völlig anderen Zusammenhang lernt man Accardos lupenreine Intonation und seine klangliche Wandlungsfähigkeit schätzen: Von ihm stammt, erarbeitet mit Ernest Bour und dem Südwestfunkorchester Baden-Baden die vielleicht akkurateste, differenzierteste Wiedergabe von Alban Bergs Violinkonzert, eine in ihrer strukturellen Klarheit und Detailverliebtheit singuläre Realisierung der heiklen Partitur. (Astrée)