Amadẹus-Quartett
gegründet 1947
Das Amadeus Quartett war zu Zeiten das führende Quartett-Ensemble der Welt. Es firmiert in den Lexika als "britisches Streichquartett", obwohl drei der Mitglieder Wiener Provenienz waren. Vor dem nationalsozialistischen Terror geflüchtet, fanden sich die drei Geiger und Studenten Max Rostals, Norbert Brainin, (* 1923), Siegmund Nissel (* 1922) und Peter Schidloff (* 1922 Wien) in einem Anhaltelager für "feindliche Ausländer" in England.
Schidlof wechselte zur Bratsche. Man tat sich mit dem aus London gebürtigen Cellisten Martin Lovett (* 1927) zusammen und gab 1948 - noch nicht unter dem dann so berühmten Namen - in der Londoner Wigmore Hall ein folgenreiches Debüt-Konzert.
Als Amadeus-Quartett eroberten sich die vier, die bis zum Tod Nissels in der selben Besetzung musizierten - danach gab es nur noch Auftritte in gemischten Besetzungen mit Mitgliedern des Alban Berg Quartetts - nicht nur die Konzertsäle der Welt, sondern dank reger Aufnahmetätigkeit auch die Plattenstudios.
Vor allem die Klassiker-Einspielungen des Amadeus Quartetts gelten bis heute als Meilensteine, ausgewogen in der Balance zwischen Ausdruckskunst und Formbeherrschung.
Für Quintettbesetzungen mit zweiter Bratsche fanden die vier in Cecil Aronowitz einen kongenialen Partner, der den Kollegen ebenfalls bis zuletzt die Treue hielt.