Vaclav Neumann
1920 - 1995
Vaclav Neumann war so etwas wie der Grandseigneur unter den Musikanten.
Die Lexika wissen von vielen Funktionen und Ämtern - in Berlin, Prag und Stuttgart - zu berichten, die Neumann in seinem erfolgreichen, stets bescheiden gestalteten Musikerleben innegehabt hat: In Leipzig hatte er lange Jahre das Niveau eines der edelsten Klangkörper der Welt, des Gewandhausorchesters, aufrecht erhalten.
Als aber DDR-Truppen mithalfen, den politischen »Frühling« in seiner Heimat blutig zu unterdrücken, resignierte Neumann.
Er hat auch darüber nicht viel Aufhebens gemacht, wie er ja kein Brimborium um seine Auftritte brauchte, weil er die Musik für sich sprechen lassen konnte.
Wer etwa Dvoraks Rusalka in Wien unter seiner Leitung hören durfte, weiß, was gemeint ist: Die Philharmoniker schwelgten in ihrem ureigensten Schönklang, und die böhmische Musizierseligkeit, wie der Komponist sie wohl gemeint hat, kam dennoch - oder gerade deshalb - zu ihrem Recht. Die Kunst, Musik scheinbar von selbst "wachsen und gedeihen" zu lassen, beherrschte er wie nur die allergrößten seines Fachs. Daß er sie mit seiner Tschechischen Philharmonie bis zuletzt vollführte, versteht sich. Erst jetzt, wo das nicht mehr möglich ist, wird man ermessen, wieviel "Selbstverständlichkeit" mit ihm unwiederbringlich dahingegangen ist.
Ein paar Plattenaufnahmen bleiben uns, nicht zuletzt die in ihrer unmittelbaren Gewalt erschütternden Einspielungen von Mahlers instrumentalen "mittleren Symphonien", die das Wesentliche enthalten: Größe, ohne daß sich die Interpreten dazu auf ein imaginäres "Stockerl" stellen müßten.
Die Lexika wissen von vielen Funktionen und Ämtern - in Berlin, Prag und Stuttgart - zu berichten, die Neumann in seinem erfolgreichen, stets bescheiden gestalteten Musikerleben innegehabt hat: In Leipzig hatte er lange Jahre das Niveau eines der edelsten Klangkörper der Welt, des Gewandhausorchesters, aufrecht erhalten.
Als aber DDR-Truppen mithalfen, den politischen »Frühling« in seiner Heimat blutig zu unterdrücken, resignierte Neumann.
Er hat auch darüber nicht viel Aufhebens gemacht, wie er ja kein Brimborium um seine Auftritte brauchte, weil er die Musik für sich sprechen lassen konnte.
Wer etwa Dvoraks Rusalka in Wien unter seiner Leitung hören durfte, weiß, was gemeint ist: Die Philharmoniker schwelgten in ihrem ureigensten Schönklang, und die böhmische Musizierseligkeit, wie der Komponist sie wohl gemeint hat, kam dennoch - oder gerade deshalb - zu ihrem Recht. Die Kunst, Musik scheinbar von selbst "wachsen und gedeihen" zu lassen, beherrschte er wie nur die allergrößten seines Fachs. Daß er sie mit seiner Tschechischen Philharmonie bis zuletzt vollführte, versteht sich. Erst jetzt, wo das nicht mehr möglich ist, wird man ermessen, wieviel "Selbstverständlichkeit" mit ihm unwiederbringlich dahingegangen ist.
Ein paar Plattenaufnahmen bleiben uns, nicht zuletzt die in ihrer unmittelbaren Gewalt erschütternden Einspielungen von Mahlers instrumentalen "mittleren Symphonien", die das Wesentliche enthalten: Größe, ohne daß sich die Interpreten dazu auf ein imaginäres "Stockerl" stellen müßten.