Hermann Levi
1839 - 1900
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Mit Wagners Werken war Levi seit seiner Zeit als Kapellmeister in Karlsruhe (1864 - 1872) bestens vertraut. Der Dirigent, der in seinen Jugendjahren engen Kontakt zu Clara Schumann und Johannes Brahms pflegte, stand auch mit Brahms' Antipoden Anton Bruckner in Kontakt und war von diesem Meister nach erfolgreichen Wiedergaben der Siebenten Symphonie als Uraufführungs-Dirigent der Achten in Aussicht genommen. Es war Levi, der Bruckner durch die Zurückweisung der Partitur in eine tiefe Krise stürzte und ihn zur Erarbeitung einer zweiten Fassung des Werks ermutigte, die Bruckner dann - allerdings nicht unter seiner Leitung - den größten Triumph zu Lebzeiten bescherte; ihn allerdings auch von der Arbeit an der Neunten Symphonie abhielt, die daraufhin unvollendet blieb.